Wenn der Kühlschrank in der ISS ausläuft: Kühlmittellecks im russischen Segment sorgen für Probleme

Kühlmittellecks in der Internationalen Raumstation ISS? Das hört sich ja fast an wie ein schlechter Witz. Aber leider ist es bittere Realität. Bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres gab es ein Leck im russischen Segment der ISS. Man könnte fast meinen, die Russen hätten vergessen, den Kühlschrank zu schließen.

Die NASA hat in einer Mitteilung verkündet, dass am Montag auf Livestreams Flocken außerhalb der Station entdeckt wurden, die angeblich vom russischen Forschungsmodul Nauka stammen. Na, wenn das mal nicht das reinste Schneegestöber im Weltraum ist. Die Crew wurde über die Partikel informiert und Jasmin Moghbeli, die wohl die beste Aussicht hatte, konnte das Vorhandensein der Flocken bestätigen. Aus Sicherheitsgründen wurden daraufhin die Sichtblenden geschlossen. Wahrscheinlich wollte man verhindern, dass die Astronauten in Schneeballschlachten verwickelt werden. Sicher ist sicher!

Aber keine Sorge, sowohl die NASA als auch die russische Raumfahrtagentur Roskosmos beteuern, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Crew bestand. Die Russen haben das Leck an einem alten Reservekühler gefunden, der anscheinend schon seit 2010 sein Dasein fristet. Da kann man ja nur hoffen, dass er nicht auch noch ausgelaufen ist. Immerhin funktioniert der Hauptkühler wie gewohnt und sorgt für eine angenehme Kühle im Modul. Nicht dass den Astronauten noch der Schweiß auf die Stirn tritt.

Aber Moment mal, das ist ja nicht das erste Mal, dass es Probleme gibt. Im Dezember wurde das Raumschiff MS-22 irreparabel beschädigt, mit dem die drei Raumfahrer zur ISS gereist waren. Da hat wohl jemand zu fest auf den Kühlschrank getreten. Und dann gab es auch noch ein Leck am Frachtraumschiff Progress MS-21. Da kann man ja nur hoffen, dass da nicht etwa eine Maus reingeknabbert hat.

Raumfahrtexperte Jonathan McDowell vermutet, dass ein Zulieferunternehmen für die Lecks verantwortlich sein könnte. Na toll, da hat wohl jemand geschlampt. Aber mal im Ernst, die russische Raumfahrtindustrie hat schon länger mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Und seitdem die russischen Truppen in die Ukraine eingefallen sind, ist die Zusammenarbeit mit dem Rest der Welt auch nicht gerade besser geworden. Da kann man schon mal den Überblick verlieren.

Aber keine Panik, die ISS ist immer noch sicher. Und wer weiß, vielleicht sind die Lecks ja auch nur ein neuer Trend im Weltraum. Vielleicht gibt es demnächst sogar eine ISS-Leck-Challenge auf TikTok, bei der die Astronauten zeigen, wie man mit einem Leck umgeht. Aber bis es soweit ist, sollten die Russen vielleicht lieber mal nach ihrem Kühlschrank sehen. Sonst wird das noch ein teurer Spaß für sie.

Schlagwörter: Kühlmittelleck + NaukaModul + Russische Raumfahrtindustrie

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  • 11. Oktober 2023