Künstliche Intelligenz: Regulierung in vollem Gange – Spaßvorschlag für neues Forum

Das Internet Governance Forum (IGF) der Vereinten Nationen feiert sein 18-jähriges Bestehen und die Teilnehmer der Konferenz haben einen lustigen Vorschlag: Vielleicht sollte es in AIGF umbenannt werden – das Governance Forum für Künstliche Intelligenz. Denn in Kyoto stehen in dieser Woche etwa 70 Panels im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Angesichts der rasanten Entwicklung dieser Technologie ist auch der Wettbewerb um die besten Konzepte zur Regulierung in vollem Gange. Da kann man schon mal einen Scherz machen, oder?

Aber Spaß beiseite, es ist ernsthaft wichtig, dass verschiedene Organisationen sich um eine internationale Einigung bemühen. Schließlich geht es um nicht weniger als die Zukunft der Künstlichen Intelligenz.

In seiner Keynote auf der Konferenz versicherte der japanische Premierminister Fumio Kishida, dass der G7 Hiroshima-Prozess bis zum Ende des Jahres gemeinsame Richtlinien für alle Akteure im Bereich Künstliche Intelligenz verabschieden werde. Er betonte die Bedeutung einer ausgewogenen Regulierung, um die Förderung und Kontrolle von Künstlicher Intelligenz in Einklang zu bringen.

Auch UN Generalsekretär António Guterres ist sich der Dringlichkeit bewusst und plant die Einrichtung einer hochrangigen UN-Expertenkommission. Diese soll bis Ende des Jahres Empfehlungen zur Regulierung der generativen Künstlichen Intelligenz vorlegen. Schließlich warnt Guterres schon seit einiger Zeit vor den Konsequenzen von vollautomatisierten Waffensystemen, den sogenannten Killer-Robotern.

Aber nicht nur auf internationaler Ebene wird an einer Regulierung gearbeitet, auch auf nationaler und regionaler Ebene sind bereits Bemühungen im Gange. Japan, als Gastgeber des IGF, hat bereits verschiedene Richtlinien und Prinzipien vorgestellt. Andere Länder in Lateinamerika wie Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Peru und Mexiko arbeiten ebenfalls an eigenen Normen. In afrikanischen Ländern steckt man noch in den Anfängen, obwohl Mauritius, Ägypten und Kenia bereits nationale KI-Strategien haben.

Die Experten sind sich einig, dass es eine Herausforderung ist, die richtige Balance zwischen Regulierung und Innovation zu finden. Zu schnelle und umfassende Regulierung könnte potenzielle Akteure abschrecken und die eigene Innovation behindern. Aber andererseits darf man auch nicht die Kontrolle über die immer mächtiger werdende Technologie verlieren.

Einig sind sich die Experten auch darin, dass die Governance-Technologien nicht einfach aus dem Globalen Norden übernommen werden sollten. Die EU hat bereits den AI Act verabschiedet, begleitet von weiteren Gesetzen wie der Datenschutzgrundverordnung, dem Digital Markets Act und dem Digital Services Act. Aber diese Gesetze funktionieren nicht immer ohne Anpassungen. Die grundlegende Idee in Europa und auch in der geplanten US-AI Bill of Rights basiert im Wesentlichen auf dem Prinzip des Risikomanagements. Unternehmen müssen eine Bewertung des Risikos ihrer Produkte und Dienstleistungen vornehmen. Einige Wissenschaftler finden das lächerlich, andere halten es für eine bewährte Lösung.

Die Kontrolle über die Künstliche Intelligenz zu behalten, erfordert jedoch mehr als nur Risikomanagement. Eine bessere Aufsicht über Monopole ist ebenfalls von großer Bedeutung, um Missbrauch zu verhindern.

Insgesamt stehen uns also aufregende Zeiten bevor, in denen um die besten Konzepte zur Regulierung der Künstlichen Intelligenz gekämpft wird. Hoffen wir, dass am Ende eine ausgewogene und effektive Lösung gefunden wird, damit wir die Vorteile dieser Technologie nutzen können, ohne die Kontrolle zu verlieren.

Schlagwörter: Internet Governance Forum IGF + Künstliche Intelligenz KI + GovernanceKonzepte

Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
  • 12. Oktober 2023