RISC-V erobert die Welt der SoCs – und das schneller als ein Känguru auf Koffein!

RISC-V erobert die Welt der Systems-on-Chip (SoCs) im Sturm und entwickelt sich schneller als ein Känguru auf Koffein. Die offene CPU-Befehlssatzarchitektur hat bereits zahlreiche Fans gefunden und nun wollen auch Forscher der Universität Edinburgh und dem chinesischen PerfXLab die RISC-V-Chips im High-Performance Computing (HPC) Bereich einsetzen. Aber Moment mal, da gibt es noch ein paar Hürden zu nehmen.

Die Supercomputer-Experten haben den chinesischen Prozessor Sophgo Sophon SG2042 genauer unter die Lupe genommen. Dieser kleine Schlingel enthält 64 CPU-Kerne vom Typ XuanTie C920 und ist momentan der stärkste RISC-V-Prozessor, der in Serie produziert wird. Um ihre Experimente durchzuführen, haben die Forscher den Milk-V Pioneer Rechner genutzt, auf dem der SG2042 mit einem Micro-ATX-Mainboard installiert ist. Der Gesamtpreis für das ganze System, inklusive CPU, beläuft sich auf etwa 1200 US-Dollar. Da kann man schon mal überlegen, ob man sich nicht gleich zwei davon zulegt.

Die Forscher haben zahlreiche Benchmarks durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit des SG2042 bei der Verarbeitung von Gleitkommazahlen zu messen. Denn viele HPC-Algorithmen nutzen solche Zahlen, wobei die Performance bei doppelter Genauigkeit (FP64) besonders wichtig ist. Und hier kommt der SG2042 mit seinen 128-Bit-Vektoreinheiten ins Spiel. Der XuanTie C920 ist ein wahrer Technik-Ninja, der mit einer Taktfrequenz von 2 GHz arbeitet und Out-of-Order-Verarbeitung unterstützt. Da wird der alte Taschenrechner von Oma ganz schön neidisch.

Was aber wirklich beeindruckt, ist der Vergleich zum StarFive JH7110 Einplatinencomputer. Die Kerne des SG2042 rechnen nicht nur schneller, sondern liefern auch eine vier- bis zwölffache Rechenleistung. Das ist so, als würde man einem Einhorn mit einem Ferrari davonfahren sehen. Doch im Vergleich zu den x86-Prozessoren schneidet der Sophon SG2042 etwas schlechter ab. Selbst der gute alte Intel Xeon E5-2695 v4 (Broadwell) von vor sieben Jahren ist vier- bis sechsmal schneller als dieser RISC-V-Konkurrent. Aber hey, Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut.

Es gibt jedoch Hoffnung am Horizont. Esperanto Technologies, gegründet von Dave Ditzel, dem ehemaligen Mitbegründer von Transmeta, hat den Esperanto ET-SOC-1 auf den Markt gebracht. Dieser kleine Schatz verfügt über mehr als 1000 RISC-V-Kerne. Da kann man schon mal den Überblick verlieren. In einem Rackserver mit zwei Intel-Xeon-Prozessoren können bis zu 16 dieser Karten installiert werden und somit insgesamt über 16000 RISC-V-Kerne genutzt werden. Das ist so beeindruckend wie ein Jongleur, der gleichzeitig 100 Jonglierbälle in der Luft hält.

Alles in allem zeigt sich, dass RISC-V noch ein wenig aufholen muss, um mit den Großen der Branche mithalten zu können. Aber wer weiß, vielleicht wird der nächste Supercomputer von RISC-V angetrieben und wir können alle gemeinsam in die Zukunft reisen, auf den Rücken eines fliegenden Einhorns.

Schlagwörter: RISCVProzessor + Leistungsvergleich + IntelXeonProzessor

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  • 12. Oktober 2023