Berlin – Man dachte, Carsharing sei die saubere und umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto. Doch der Berliner Carsharing-Anbieter Miles Mobility sorgt momentan für unerfreuliche Schlagzeilen. Es besteht der Verdacht, dass das Unternehmen seit 2019 satte 30 Millionen Euro an Parkgebühren nicht an das Land Berlin gezahlt hat. Das ist ja schon fast so dreist wie ein Handtaschendieb, der sein Diebesgut zurück ins Geschäft bringt, um den Kassenzettel zu verlangen.
Am Mittwoch wurden die Wohnungen der Geschäftsführer sowie Geschäftsräume von Miles von Polizeiermittlern durchsucht. Da fragt man sich doch, ob die Geschäftsführer vorher noch schnell eine Runde Carsharing gespielt haben und ihre eigenen Wohnungen als Versteck gewählt haben. Ganz schön clever, Jungs.
Den Mitarbeitern der Ordnungsämter und Bußgeldstellen war in den letzten Jahren aufgefallen, dass die Anzahl der Parkverstöße in Zusammenhang mit den gezahlten Parkgebühren nicht übereinstimmt. Da haben die wohl gedacht, dass sie sich den nächsten Urlaub auf den Malediven durch ein paar vergessene Parkgebühren finanzieren können. Aber mal ehrlich, wer hat nicht schon mal ein Knöllchen ignoriert und gehofft, dass es sich in Luft auflöst? Nur dass es hier um Millionen geht. Da kann man schon mal ins Schwitzen geraten.
Miles soll angeblich die Standortdaten der Fahrzeuge manipuliert haben, um Zahlungen zu umgehen. Da haben die Jungs wohl gedacht, sie wären die modernen Robin Hoods der Parkgebühren. Aber leider gibt es für sie kein Happy End wie in den Geschichten von Sherwood Forest. Stattdessen ermittelt die Polizei wegen organisiertem Betrug und Computerbetrug gegen die beiden Geschäftsführer. Tja, Pech gehabt, Jungs.
Aber hey, Miles arbeitet angeblich uneingeschränkt mit der Polizei zusammen. Wahrscheinlich haben sie gedacht, sie könnten so ihre Strafe in Sozialstunden abarbeiten und nebenbei noch ein paar Autos klauen. Aber auch wenn sie alle erforderlichen Dokumente und Datensätze zur Verfügung gestellt haben, müssen sie sich wohl trotzdem warm anziehen. Die Polizei hat nämlich nicht nur ihren Schreibtisch auf den Kopf gestellt, sondern auch noch Speichermedien und weitere Dokumente mitgenommen. Da hätten sie wohl besser ihre Geheimnisse auf einer versteckten Festplatte gespeichert.
Das Ganze könnte für Miles Mobility ernste Konsequenzen haben. Dem Unternehmen wurde kürzlich eine Förderzusage von fast einer Million Euro für Elektroautos gemacht. Das ist jetzt wohl so sicher wie ein Sechser im Lotto, bei dem man vergessen hat, den Tippschein abzugeben. Schade, Miles, das war wohl nichts.
Trotz des Skandals ist Miles Mobility immer noch der führende Carsharing-Dienstleister in Berlin und bietet seine Dienste auch in anderen Städten an. Da kann man nur hoffen, dass sich alle Nutzer ihre Parkgebühren ordentlich gezahlt haben. Sonst könnte es teuer werden. Und für diejenigen, die sich jetzt fragen, ob sie ihr Auto demnächst wieder selbst parken müssen – keine Sorge, Carsharing gibt es noch. Nur vielleicht nicht mehr mit Miles Mobility.
Schlagwörter: Carsharing + Parkgebühren + Betrug
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