Millionen von Satelliten am Himmel – bald wird es wohl enger werden im Orbit. Forscher haben bei der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) Konstellationen mit über einer Million Satelliten registriert und ein Ende ist nicht absehbar. Das klingt nach einer ganzen Menge Satelliten, aber mal ehrlich, wer von uns hat nicht schon mal den Überblick über seine eigenen Socken verloren? Da kann man den Forschern schon mal eine gewisse Verwirrung nachsehen.
Laut dem Forschungsteam um den Politikwissenschaftler Andrew Falle von der Universität British Columbia würde die Anzahl der einsatzfähigen Satelliten im Orbit um das 115-fache steigen, wenn alle geplanten Satellitenkonstellationen umgesetzt werden würden – was jedoch unwahrscheinlich ist. Zum Glück möchte ich hinzufügen, denn sonst würden wir wohl bald mit Satelliten um die Ohren fliegen. Und das will ja keiner. Außer vielleicht diejenigen, die gerne Satelliten-Frisbee spielen würden.
Die steigende Anzahl von Satelliten bringt allerdings auch ihre Probleme mit sich. Kollisionen und gefährliche Abstürze könnten zunehmen, und das wollen wir natürlich auch nicht. Denn wer möchte schon von einem Satelliten auf dem Kopf getroffen werden? Das wäre sicherlich ein ungewöhnlicher Weg, um seinen Friseurtermin abzusagen.
Die meisten der angekündigten Satelliten stammen übrigens aus Ruanda und Frankreich. Ruanda hat anscheinend einen besonders großen Bedarf an Satelliten. Vielleicht wollen sie ja auch nur sicherstellen, dass sie immer einen guten Empfang für ihre Lieblingsserie haben. Man weiß es nicht.
Um das Chaos etwas einzudämmen, müssen Satelliten bei der ITU registriert werden. Das ist so ähnlich wie eine Anmeldung im Fitnessstudio, nur dass man keine Hanteln, sondern Radiofrequenzen benutzt. Klingt kompliziert? Ist es auch. Es gibt unterschiedliche Regelungen in den einzelnen Ländern, und das macht es nicht gerade einfacher.
Die Forscher schlagen nun vor, dass die ITU Regeln für solche Satellitenkonstellationen beschließt. Zum Beispiel könnten die Anzahl der Satelliten pro Konstellation begrenzt oder höhere Gebühren für besonders große Konstellationen verlangt werden. Vielleicht könnte man auch eine Art Kaution einführen, die zurückerstattet wird, wenn die angemeldeten Satelliten tatsächlich gestartet werden. So würde verhindert, dass Satelliten nur angemeldet werden, ohne realistische Startpläne zu haben. Denn nichts ist ärgerlicher, als eine Reservierung fürs Restaurant zu machen und dann nicht hinzugehen.
Es ist klar, dass Satellitenkonstellationen viele Vorteile haben können. Aber wie bei allem im Leben gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Ein unkontrollierter Auf- und Ausbau könnte allen Interessen schaden. Und das wollen wir ja nicht. Schließlich wollen wir weiterhin ungestört in den Sternenhimmel schauen können, ohne von künstlicher Lichtverschmutzung gestört zu werden. Wer weiß, vielleicht entdecken wir ja irgendwann mal unseren eigenen Satelliten da oben. Dann können wir stolz sagen: Das ist mein Satellit! Und er ist auch noch pünktlich gestartet!
Schlagwörter: Satellitenkonstellationen + Raumfahrtkomplexität + Regulierung
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