Die Zukunft der Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) wird von der künstlichen Intelligenz selbst vorhergesagt. Das klingt fast schon wie ein Science-Fiction-Film, aber es ist tatsächlich Realität. Denn menschliche Forscher*innen haben immer größere Schwierigkeiten, mit der Menge an wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Bereich der KI Schritt zu halten. Zum Glück gibt es jetzt einen KI-Algorithmus, der ihnen dabei hilft, den Überblick zu behalten und sogar Vorhersagen über die zukünftige Entwicklung ihres Forschungsgebiets zu machen.
Das Team von Mario Krenn vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts hat sich dieser Herausforderung angenommen und erfolgreich einen KI-Algorithmus entwickelt, der Forscher*innen dabei unterstützt, sich in diesem KI-Dschungel zu orientieren. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden in dem renommierten Fachjournal Nature Machine Intelligence veröffentlicht. Das ist schon beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Menge an wissenschaftlichen Veröffentlichungen im Bereich der KI und des maschinellen Lernens exponentiell wächst und sich alle 23 Monate verdoppelt.
Aber wie funktioniert dieser Algorithmus eigentlich? Mario Krenn hat ein Werkzeug namens Science4Cast entwickelt, das auf Graphen basiert. Damit können Fragen zur zukünftigen Entwicklung der KI-Forschung gestellt werden. Das klingt vielleicht kompliziert, aber im Grunde genommen ist Science4Cast eine grafische Darstellung von Wissen, die immer komplexer wird, je mehr wissenschaftliche Artikel veröffentlicht werden. Jeder Knoten im Graph repräsentiert ein Konzept der künstlichen Intelligenz und die Verbindungen zwischen den Knoten zeigen an, ob und wann zwei Konzepte gemeinsam erforscht wurden.
Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen, könnte man sagen, dass man mit Science4Cast die Frage “Was wird passieren?” in eine mathematische Frage umformulieren kann, die sich auf die zukünftige Entwicklung eines Graphen bezieht. Klingt schon etwas nerdig, oder?
Science4Cast basiert auf einer umfangreichen Datenbank mit Informationen aus über 100.000 wissenschaftlichen Publikationen, die in den letzten 30 Jahren veröffentlicht wurden. Die Datenbank umfasst insgesamt 64.000 Knoten. Das ist eine ganze Menge an Wissen, das da zusammenkommt. Aber das ist noch nicht alles. Mario Krenn und sein Team arbeiten bereits daran, Science4Cast weiter zu verbessern. In Zukunft soll das Werkzeug individuell angepasste Empfehlungen für Forschungsprojekte liefern, die den Bedürfnissen der jeweiligen Forscher*innen entsprechen. Klingt nach einer künstlichen Muse, die einen inspiriert, oder?
Das Ziel der Forscher*innen ist es, eine Methode zu entwickeln, die den wissenschaftlichen Fortschritt beschleunigt. Und wer weiß, vielleicht werden wir in Zukunft von KI-gesteuerten Forschern überrascht, die uns mit ihren Erkenntnissen verblüffen. Aber bis dahin sind wir noch auf menschliche Forscher*innen angewiesen, die mit Hilfe von Science4Cast den KI-Dschungel durchforsten und uns auf dem Laufenden halten.
Schlagwörter: KIAlgorithmus + Science4Cast + Personalisierte Forschungsvorschläge
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