Operation Chakra-II: Indien geht gegen Cyberkriminalität vor

Das Central Bureau of Investigation (CBI) in Indien hat kürzlich eine landesweite Razzia durchgeführt, um gegen Cyberkriminalität im Zusammenhang mit Tech-Support-Betrug und Kryptowährungsbetrug vorzugehen. Die Polizeiaktion fand an 76 Standorten statt und hatte das Ziel, kriminelle Finanznetzwerke im Bereich Cyberkriminalität zu zerschlagen. Dabei arbeitete das CBI eng mit internationalen Strafverfolgungsbehörden und Technologieunternehmen wie Microsoft und Amazon zusammen.

Bei den Razzien in verschiedenen indischen Bundesstaaten wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt, darunter 32 Mobiltelefone, 48 Laptops und Festplatten sowie 33 SIM-Karten. Zusätzlich wurden Bankkonten eingefroren und E-Mails im Zusammenhang mit 15 Konten sichergestellt, die wichtige Informationen über die mutmaßlichen Betrugsoperationen liefern sollen.

Im Rahmen der Operation Chakra-II deckte das CBI zwei Tech-Support-Betrugsoperationen auf, die über einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren liefen. Dabei gaben sich die Betrüger als Kundendienstmitarbeiter von zwei bekannten multinationalen Unternehmen aus, nämlich Microsoft und Amazon. Die illegalen Callcenter wurden eingerichtet, um den Kundendienst dieser Unternehmen zu imitieren und richteten sich hauptsächlich an Kunden in den USA, Kanada, Deutschland, Australien, Spanien und Großbritannien.

Die Betrüger kontaktierten ihre Opfer über Internet-Popup-Nachrichten, die vorgaben, Sicherheitswarnungen der genannten Unternehmen zu sein. Sie behaupteten, dass der Computer des Verbrauchers technische Probleme habe und boten eine gebührenfreie Nummer an, unter der das Opfer Kontakt aufnehmen konnte. Die Anrufe landeten dann in den E-Callcentern der Beschuldigten, die Fernzugriff auf die Computer der Opfer erlangten. Sie überzeugten die Opfer von nicht existierenden Problemen und ließen sie für unnötige Dienstleistungen Hunderte von Dollar bezahlen.

Laut dem FBI wurden Tech-Support-Betrugsfälle von 2018 bis 2022 zu den fünf am häufigsten gemeldeten Straftaten im Internet. Allein im letzten Jahr führten diese Betrügereien zu Verlusten von über 800 Millionen US-Dollar für mehr als 32.000 Opfer in den USA.

Neben den Tech-Support-Betrugsringen entdeckte das CBI auch einen Kryptowährungsbetrugsring, der mit einer gefälschten Krypto-Mining-Operation in Verbindung stand. Dieser Ring richtete sich hauptsächlich gegen indische Staatsangehörige und führte zu Verlusten von mindestens 100 Crore (1 Milliarde indische Rupien), was etwa 12 Millionen US-Dollar entspricht.

Die Betrüger hatten eine gefälschte Kryptowährungsmünze entwickelt und Investoren mit Versprechungen hoher Gewinne aus Investitionen in Bitcoin und andere Kryptowährungen gelockt. Sie erstellten eine Website, um Investoren zu täuschen und ließen sie glauben, dass ihre Gelder für den Erwerb von Mining-Maschinen verwendet würden. Die angeblichen Gewinne wurden unter den Investoren verteilt. Die Operation wurde jedoch im August 2021 eingestellt, nachdem zahlreiche Zahlungen von arglosen indischen Bürgern eingegangen waren.

Das CBI hat nun alle Beweise gesammelt und wird Strafverfolgungsbehörden weltweit über Details der identifizierten Opfer, Scheinunternehmen, Geldboten und Mitangeklagten informieren. Ziel ist es, umfassende Maßnahmen zur Zerschlagung dieser kriminellen Netzwerke zu ergreifen.

Microsoft und Amazon haben ihre Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden im Kampf gegen den Tech-Support-Betrug betont. In der Vergangenheit führten ihre Bemühungen bereits zu über 30 Razzien in Callcentern und über 100 Festnahmen. Zudem haben sie zahlreiche Phishing-Websites und Telefonnummern abgeschaltet, die im Rahmen von Identitätsbetrug verwendet wurden.

Es bleibt zu hoffen, dass Operation Chakra-II einen bedeutenden Beitrag zur Bekämpfung von Cyberkriminalität leisten wird. Denn Betrüger gibt es überall auf der Welt und sie werden immer raffinierter. Also passt auf eure Computer auf und lasst euch nicht von Pop-up-Nachrichten täuschen!

Schlagwörter: Central Bureau of Investigation CBI + TechSupportBetrug + Kryptowährungsbetrug

Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
  • 20. Oktober 2023