Reparaturbewegung in Aktion: Der internationale Repair Day steht vor der Tür!

Am kommenden Samstag ist es wieder soweit: Der internationale Repair Day steht vor der Tür! Das ist der Tag, an dem wir alle unsere kaputten Geräte aus den Schubladen kramen und versuchen, sie wieder zum Leben zu erwecken. Und das ist auch gut so, denn die Reparaturbewegung setzt sich für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft ein – und das ist dringend nötig.

Die Open Repair Alliance hat zahlreiche Kampagnen ins Leben gerufen, um auf die Bedeutung von Reparaturen hinzuweisen. In ganz Europa werden engagierte Reparaturbefürworter Politiker kontaktieren und Videobotschaften bei lokalen Veranstaltungen aufnehmen. In Großbritannien wurden bereits über 70 Reparaturveranstaltungen gezählt, in Frankreich sogar mehrere hundert. Und auch andere europäische Länder wie Belgien, Deutschland, Norwegen, Schweden, Spanien, Portugal und Italien sind dabei.

In Deutschland herrscht jedoch eine eher negative Stimmung in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft. Das Aktionsprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ liegt schon seit anderthalb Jahren vor, konnte aber bisher keine Einigung in der Bundesregierung erzielen. Das frustriert nicht nur die Grünen, sondern auch viele Verbraucher, die sich eine nachhaltigere Lösung wünschen.

Aber es gibt auch positive Entwicklungen. Bundesverbraucherministerin Steffi Lemke hat angekündigt, Anfang 2024 ein alternatives Reparaturgesetz vorzulegen. Das Gesetz soll sicherstellen, dass Ersatzteile und Reparaturanleitungen leicht verfügbar sind und die Wegwerfmentalität ein Ende hat. Im Haushaltsentwurf für 2024 ist bereits eine Investition in ein Förderprogramm für Reparaturinitiativen vorgesehen.

Und nicht nur das, ein Bündnis aus 26 zivilgesellschaftlichen Organisationen hat eine Petition mit 70.000 Unterschriften an Ministerin Lemke übergeben. In der Petition wird gefordert, dass bundesweit ein Reparaturbonus für Elektrogeräte eingeführt wird, ähnlich dem Modell in Thüringen. Die Idee dahinter ist, dass der Staat 50 Prozent der Reparaturkosten von bis zu 200 Euro erstattet. Das könnte die Hürde für viele Verbraucher senken und Reparaturen attraktiver machen.

Aber auch auf EU-Ebene tut sich etwas. Die EU-Kommission plant ein Gesetz, das das Recht auf Reparatur von Geräten wie Fernsehern, Staubsaugern, Geschirrspülern oder Waschmaschinen verankern soll. Die Hersteller sollen verpflichtet werden, ein erworbenes Produkt für einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren reparieren zu müssen. Das ist doch mal eine gute Nachricht, oder?

Im November werden die Abgeordneten des EU-Parlaments ihre Standpunkte zu dieser Richtlinie festlegen. Und hoffentlich werden sie sich für eine erhebliche Ausweitung des Rechts auf Reparatur entscheiden. Denn nur so können wir die Wegwerfgesellschaft bekämpfen und den Kreislauf schließen.

Also, macht euch bereit für den internationalen Repair Day und lasst uns gemeinsam für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft kämpfen. Holt eure Werkzeuge und Lötkolben raus und zeigt den kaputten Geräten, wer hier das Sagen hat!

Schlagwörter: Repair Day + Reparaturgesetz + Reparaturbonus

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  • 21. Oktober 2023