Nvidia, der bekannte Hersteller von Grafikkarten und Prozessoren, ist von den neuen Exportbestimmungen der USA nach China betroffen. Das US-Handelsministerium hat überraschend strengere Regeln für den chinesischen Markt angekündigt, die normalerweise erst Mitte November wirksam werden sollten. Allerdings hat das Ministerium beschlossen, die Exportverbote bereits nach einer Woche in Kraft treten zu lassen. Nvidia hat dies in einer offiziellen Mitteilung an die US-Börsenaufsicht bekannt gegeben.
Laut den neuen Bestimmungen darf Nvidia nun nicht mehr die speziell für den chinesischen Markt entwickelten GPU-Beschleuniger A800 und H800 exportieren. Auch die L40, eine Server-Variante der GeForce RTX 4090, ist betroffen. Mit diesen Maßnahmen möchte die US-Regierung sicherstellen, dass Nvidia während der Übergangsfrist nicht mehr in der Lage ist, so viele GPUs wie möglich nach China zu verkaufen. Ähnliche Einschränkungen gelten derzeit auch für die Lithografie-Systeme von ASML, die für die Herstellung von Chips benötigt werden.
Es gibt jedoch Unsicherheit darüber, ob die GeForce RTX 4090 ebenfalls von den Exportbeschränkungen betroffen ist. Mit ihren integrierten Tensor-Kernen erreicht die Grafikkarte eine Rechenleistung von 661 Teraflops bei der Berechnung von achtbitigen Ganzzahlen (INT8), was die neue Leistungsgrenze für Exportbeschränkungen überschreitet. In einem früheren Dokument hat Nvidia angegeben, dass die neuen Exportbeschränkungen auch Auswirkungen auf RTX-4090-Grafikkarten haben würden. In der aktuellen Mitteilung fehlt jedoch jegliche Erwähnung der Grafikkarte.
Das US-Handelsministerium hat klargestellt, dass die Exportbeschränkungen nur für Hardware für Rechenzentren gelten und die GeForce RTX 4090 nicht darunter fällt. Das Ministerium hat lediglich angekündigt, dass eine Meldepflicht für eine begrenzte Anzahl von High-End-Gaming-Chips eingeführt wird, um die Transparenz von Sendungen zu erhöhen und den Missbrauch zum Schaden der nationalen Sicherheit der USA zu verhindern.
Das umfangreiche PDF-Dokument mit den neuen Bestimmungen umfasst 295 Seiten und enthält auch Klauseln, die ausdrücklich Chips der Consumer-Klasse mit KI-Funktionen vom Exportverbot ausnehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob Nvidia weitere Maßnahmen ergreifen muss, um den chinesischen Markt zu bedienen.
Schlagwörter: Exportbestimmungen + Nvidia + GeForce RTX 4090
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