Qualcomm hat in der vergangenen Woche seine neueste Generation von Prozessoren vorgestellt, die sich sowohl für Mobiltelefone und Tablets als auch für Windows-Notebooks, Kopfhörer und Lautsprecher eignen. Neben den üblichen Leistungsverbesserungen hat sich Künstliche Intelligenz (KI) als ein herausragendes Merkmal dieser neuen Prozessoren herausgestellt.
Immer öfter finden die KI-Berechnungen direkt auf den Geräten selbst statt, ohne auf eine Internetverbindung angewiesen zu sein. Dies hat das Potenzial, die Nutzung von Geräten zu revolutionieren. Durch die Fähigkeit der Mobilprozessoren, komplexe KI-Modelle ohne die Unterstützung von Großrechnern zu berechnen, können Funktionen wie Bildgestaltung oder Videobearbeitung verbessert werden. Doch der eigentliche Fokus liegt auf einem persönlichen KI-Assistenten, mit dem man durch Sprache, Gesten oder Text interagieren kann.
Wenn der persönliche Sprachassistent nicht ständig auf das Internet angewiesen ist, um Informationen abzurufen, können schnellere und persönlichere Interaktionen ermöglicht werden. Zudem können sich die KI-Assistenten mit der Zeit immer besser an den Benutzer anpassen. Die Tatsache, dass alle Daten für diese Funktionen auf dem Gerät bleiben, erhöht außerdem den Schutz persönlicher Daten.
Allerdings ergeben sich auch potenzielle Probleme, wenn mehrere Geräte miteinander interagieren sollen. Muss man den KI-Assistenten auf jedem Gerät separat trainieren? Und was passiert, wenn man das Smartphone wechseln möchte? Hier sind noch einige Fragen offen, auf die Qualcomm keine konkreten Antworten geben konnte. Der Chiphersteller ist auch auf die Unterstützung seiner Hardwarepartner angewiesen, um die Funktionen, die der Prozessor bereitstellt, umzusetzen.
Je wichtiger diese Mobilprozessoren werden, desto stärker sind Lenovo, Samsung und andere Unternehmen an Qualcomm und seine Chips gebunden. Ein Wechsel zu einer anderen Architektur könnte bedeuten, dass die angepassten KI-Funktionen verloren gehen und die Geräte weniger funktionsreich sind. Dies könnte zu einem geschlossenen Ökosystem führen, ähnlich wie bei Apple, jedoch auf Chip-Ebene und über Herstellergrenzen hinweg.
Natürlich wird es noch eine Weile dauern, bis die neuen Chips in ausreichender Menge bei den Kunden verfügbar sind. Der Snapdragon X Elite, der in Notebooks verwendet wird, wird erst Mitte 2024 auf den Markt kommen. In der Zwischenzeit haben andere Unternehmen die Möglichkeit, eigene Lösungen zu entwickeln, um mit Qualcomms Ideen zu konkurrieren.
Es stellt sich auch die Frage, ob Windows on Arm mit dem Snapdragon X Elite und dem neuen Oryon-CPU endlich erfolgreich sein wird und an Dynamik gewinnt. Vor zwei Jahren wurde der Snapdragon 8cx Gen 3 vorgestellt, der hohe Erwartungen weckte, letztendlich aber enttäuschte. Nur Lenovo, Samsung und Microsoft haben ihn in einigen Modellen integriert. Microsoft verwendet sogar eine leicht modifizierte Version ohne den Snapdragon-Titel namens SQ3. Laut den Analysten von Counterpoint hat Mediatek einen Marktanteil von 30 Prozent, während Qualcomm einen Anteil von 29 Prozent hat.
Obwohl die Vision von Qualcomm mit der neuen Snapdragon-Generation äußerst faszinierend ist, bleibt abzuwarten, ob der Plan letztendlich erfolgreich sein wird. Es gibt noch einige Herausforderungen zu bewältigen, insbesondere in Bezug auf die Interaktion zwischen verschiedenen Geräten. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Entwicklung in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.
Schlagwörter: Künstliche Intelligenz + Lokale Berechnungen + Zusammenarbeit mit Hardwarepartnern
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