Deutsche Bahn investiert 50 Millionen Euro in besseren Mobilfunkempfang in Zügen

Die Deutsche Bahn (DB) hat angekündigt, den Mobilfunkempfang in ihren Fernzügen in den kommenden Jahren zu verbessern. Das Unternehmen plant, die metallbeschichteten Fensterscheiben in ihren 3300 ICE- und IC-Zügen nachlasern zu lassen. Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich auf 50 Millionen Euro.

Die Metallbeschichtung auf den Scheiben hat bisher dazu gedient, die Klimatisierung effizienter zu gestalten. Allerdings beeinträchtigt diese Beschichtung den Mobilfunkempfang. Bisher wurden Mobilfunksignale in den Zuginnenraum über Repeater übertragen. Die aktuellen Repeater sind jedoch nicht kompatibel mit dem 5G-Standard und eine Aktualisierung würde einen erheblichen Zeitaufwand und hohe Kosten verursachen.

Ein Sprecher der Bahn erklärte zudem, dass bei der nächsten Generation des Mobilfunks erneut eine Umrüstung erforderlich wäre. Im Gegensatz dazu unterstützen mobilfunkdurchlässige Scheiben alle relevanten Frequenzbereiche, einschließlich zukünftiger Mobilfunkstandards.

Beim Laservorgang an den Fensterscheiben wird ein präzises Muster in die metallische Beschichtung eingraviert, das exakt auf die Frequenzen des Mobilfunks abgestimmt ist. Dieser Vorgang kann entweder während der Herstellung neuer Fensterscheiben oder nachträglich an bereits eingebauten Scheiben im Zug durchgeführt werden.

Durch den Einsatz von Lasertechnologie wird eine verbesserte Durchlässigkeit für Mobilfunkwellen erreicht, ohne die effektive Wärmeisolierung der Scheiben zu beeinträchtigen. Der Sprecher erklärte, dass durch das filigrane Muster die Mobilfunksignale rund 100-mal besser als zuvor in das Innere des Zuges gelangen können.

Die DB plant nicht nur, den Mobilfunkempfang in Fernzügen zu optimieren, sondern auch in Regionalzügen. Die ersten Züge mit nachträglich gelaserten Scheiben sind bereits in Bayern und Berlin/Brandenburg unterwegs, und es ist geplant, dass weitere Züge im Regionalverkehr folgen werden.

Vor dreieinhalb Jahren hatte ein Sprecher von Vodafone erklärt, dass die Scheiben im ICE den Empfang stark beeinträchtigen. Während außerhalb des Zuges direkt am Gleis eine Geschwindigkeit von 300 MBit pro Sekunde erreicht werden kann, kommen im ICE nur 30 MBit an. Seitdem hat die Bahn Versuche mit Laserverfahren durchgeführt, um die Metallschicht auf den Fenstern durchlässiger zu machen.

Züge, die neu bestellt werden, wie zum Beispiel der ICE 3neo, verfügen von Werk aus bereits über Scheiben, die den Mobilfunkempfang ermöglichen. Mit der geplanten Umrüstung der bestehenden Züge und der Ausstattung neuer Züge mit mobilfunkdurchlässigen Scheiben wird die Deutsche Bahn den Mobilfunkempfang in ihren Zügen deutlich verbessern.

Schlagwörter: Mobilfunkempfang + Metallbeschichtung + Laserverfahren

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  • 30. Oktober 2023