Im Bereich des 3D-Drucks wurden bedeutende Fortschritte bei der Herstellung künstlicher Haut erzielt. Besonders im medizinischen Bereich weckt diese Entwicklung großes Interesse, da sie neue Möglichkeiten für innovative Hauttransplantationen eröffnet.
Ein Team von Forschern unter der Leitung von Adam Jorgensen am Institute for Regenerative Medicine an der Wake Forest University in North Carolina hat erfolgreich eine dreilagige künstliche Haut mit einem Bioprinter hergestellt. Diese künstliche Haut ähnelt in ihrer Struktur der menschlichen Haut und besteht aus Epidermis, Dermis und Hypodermis. Diese Struktur ist vor allem für Wunden von Vorteil, die bis in das Unterhautgewebe reichen.
Für die Herstellung der künstlichen Haut wurden sechs verschiedene Zelltypen der menschlichen Haut als Druckmaterial verwendet. Das Konstrukt behielt seine dreischichtige Struktur bei und entwickelte sich erfolgreich in vitro. Ein Vorteil der Tissue Engineering Technologie ist, dass normales Gewebe an den ursprünglich verletzten Stellen erzeugt werden kann, ohne dabei Narbenbildung zu verursachen. Diese Erfolge konnten sowohl bei Mäusen als auch bei Schweinen in den Experimenten erzielt werden.
In einem Modell mit Schweineschnittwunden konnte erfolgreich ein Bioprinter-Hauttransplantat von fünf mal fünf Zentimetern auf Vollhautwunden übertragen werden. Zudem wurde festgestellt, dass die künstliche Haut den Heilungsprozess beschleunigte und die Neubildung von Blutgefäßen bei Mäusen förderte, während sie sich mit der regenerierten natürlichen Haut an der Wunde verband.
Adam Jorgensen betont die Möglichkeit, dass die aktuellen Hauttransplantationen und wiederholten Operationen in den Vereinigten Staaten durch diese Technologie verbessert werden könnten. Ein positiver Aspekt des Bioprintings ist die Skalierbarkeit der Gewebeherstellung, was voraussichtlich zu überschaubaren Kosten führen wird.
Das von Jorgensen und seinem Team verwendete Bioprintersystem ist speziell auf die Bedürfnisse der Forscher zugeschnitten. Um die sterile Verarbeitung der Zellen sicherzustellen, plant man, die Herstellung der künstlichen Haut in speziellen Einrichtungen durchzuführen, die das gezüchtete Hautgewebe an Krankenhäuser oder Kliniken liefern würden.
Die Fortschritte im Bereich des 3D-Drucks und der Herstellung künstlicher Haut eröffnen neue Möglichkeiten in der medizinischen Versorgung von Verbrennungswunden. Die Entwicklung dieser Technologie könnte zu einer verbesserten Heilung und einem effektiveren Einsatz von Hauttransplantationen führen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese vielversprechende Forschung weiterentwickeln wird und in Zukunft die Behandlung von Verbrennungsopfern positiv beeinflussen kann.
Schlagwörter: Künstliche Haut + Bioprinting + Verbrennungswunden
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