USA leiten Ransomware-Gipfel an, 40 Länder gegen Zahlungen

Die International Counter Ransomware Initiative (ICRI) führt zum dritten Mal ihr jährliches Treffen durch, das von den USA geleitet wird. Neben der EU nehmen 48 weitere Länder sowie Interpol an der Veranstaltung teil. Zu Beginn der Zusammenkunft haben 40 von ihnen versprochen, kein Lösegeld mehr für Ransomware zu zahlen. Die US-Regierung hatte einige Wochen vor der Veranstaltung mehrere Dutzend Regierungen aufgefordert, sich öffentlich dazu zu verpflichten, kein Lösegeld an die Urheber von Ransomware zu zahlen. Das Ziel war es, 45 Nationen dazu zu bewegen, im Voraus eine solche Verpflichtung abzugeben. Zumindest wird darüber diskutiert werden. Jetzt haben sich immerhin 40 Teilnehmerländer zusammengeschlossen und bekunden ihren Wunsch, das Gelöbnis zu unterstützen und zu unterzeichnen. Zurzeit ist unbekannt, um welche Länder es sich handelt.

Laut Reuters findet das Treffen der International Counter Ransomware Initiative zu einer Zeit statt, in der die weltweite Anzahl von Ransomware-Angriffen zunimmt. Die USA sind am stärksten betroffen, da 46 Prozent aller derartigen Angriffe auf sie entfallen. Auf einer Pressekonferenz am Dienstag äußerte sich Anne Neuberger, stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin der USA in der Biden-Regierung, zuständig für die Themen Cyber und aufkommende Technologien. Sie erklärte, dass das Problem weiter wachsen wird, solange Geld an Kriminelle gezahlt wird, die Ransomware verwenden.

Bei Ransomware-Angriffen werden nach dem Eindringen in Netzwerke alle erreichbaren Daten von den Tätern verschlüsselt, und sie erpressen die Opfer anschließend, um ein Lösegeld zu erlangen. Bei der sogenannten Double-Extortion-Methode duplizieren die Verbrecher die Daten und erpressen ihre Opfer, indem sie mit der Veröffentlichung drohen. Diese Bedrohung kann durch Zahlung eines Lösegeldes abgewendet werden.

Ein Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Methode im großen Stil ist der Cybergang Cl0p. Sie nutzten Sicherheitslücken in der Datenübertragungssoftware MoveIt Transfer aus, um Datensätze von zahlreichen Organisationen, Unternehmen, Krankenkassen und Regierungsinstitutionen zu kopieren. Seitdem erpressen sie die Opfer, indem sie damit drohen, teils sensible Daten zu veröffentlichen.

Neuberger erklärte, dass die Allianz mit ihren neuen Initiativen darauf abzielt, die Finanzierung der Kriminellen zu stoppen, indem ein effektiverer Informationsaustausch über Konten für Lösegeldzahlungen ermöglicht wird. Es werden zwei Informationsaustauschplattformen eingerichtet, eine von Litauen und eine weitere in Zusammenarbeit zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Ein Regierungsbeamter teilte Reuters mit, dass man sich verpflichtet habe, schädliche Kryptowallets, einschließlich solcher, die zur Übertragung illegaler Lösegeldzahlungen verwendet werden, sowie eine Reihe weiterer damit zusammenhängender Projekte zu teilen.

Darüber hinaus betonte er, dass die von den USA geleitete Koalition zur Bekämpfung dieser Gefahren mittlerweile 50 Länder umfasst, darunter Nigeria, Costa Rica, Singapur und Südkorea. Auch Interpol und die Europäische Union sind Teil dieser Allianz. Im vergangenen Jahr kamen Vertreter aus 36 Ländern, der Europäischen Union und von 13 multinationalen Unternehmen bereits im Weißen Haus zusammen, um über die wachsende Gefahr von Ransomware und anderen Formen von Cyberkriminalität zu diskutieren. Das erklärte Ziel bestand darin, Möglichkeiten zu besprechen, wie die Teilnehmer ihre Partnerschaften stärken können, um Ransomware-Bedrohungen effektiver zu bekämpfen.

Schlagwörter: International Counter Ransomware Initiative ICRI + Lösegeldzahlungen + Informationsaustausch

Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
  • 1. November 2023