Klage gegen KI-Unternehmen wegen Urheberrechtsverletzung teilweise fortgesetzt

Kürzlich wurde bekannt, dass die Klage von drei Künstlerinnen gegen die Unternehmen Stability AI, Midjourney und DeviantArt wegen angeblicher Urheberrechtsverletzung teilweise fortgesetzt wird. Das Bezirksgericht für das nördliche Kalifornien hat entschieden, dass ein Teil der Klage abgewiesen wird, dennoch haben die Klägerinnen die Möglichkeit, ihre Vorwürfe größtenteils erneut vorzubringen, sofern sie diese besser formulieren oder genauer erläutern können.

Die drei angeklagten Unternehmen sind in der Entwicklung von KI-Modellen tätig, die Bilder generieren. Diese KI-Modelle wurden durch das Training mit einer riesigen Anzahl von Bildern aus dem Internet entwickelt. Sarah Andersen, Kelly McKernan und Karla Ortiz werfen den Unternehmen vor, Bilder ohne Genehmigung kopiert und für das Training ihrer KI-Modelle verwendet zu haben, an denen jeweils eine der Frauen die Urheberrechte besitzt. Sie haben eine Sammelklage beantragt, um auch andere Rechteinhaber einzubeziehen, die ähnlich betroffen sind.

Besonders im Fokus steht der Vorwurf gegen Stability AI, dass ihr Dienst “Stable Diffusion” darauf trainiert wurde, Bilder im Stil bestimmter Künstler zu erzeugen, ohne deren Zustimmung.

Die drei Angeklagten haben in den USA die üblichen Anträge auf Verfahrenseinstellung gestellt. Vorübergehend waren diese Anträge größtenteils erfolgreich. Falls die Anwälte der Klägerinnen ihre Aufgaben erfüllen und ihre Klage verbessern, haben sie die Möglichkeit, die meisten Vorwürfe erneut vorzubringen.

Die Klägerinnen McKernan und Ortiz wurden endgültig von den Vorwürfen der Copyright-Verletzung freigesprochen. Die Klägerinnen haben versäumt, ihre Werke vorab beim US Copyright Office zu registrieren, was eine allgemein bekannte Voraussetzung für entsprechende Klagen in den USA ist. Es ist überraschend, dass die Anwälte der Klägerinnen dies nicht vorab überprüft haben.

Hinsichtlich Andersen wird die weitere Untersuchung des Vorwurfs der Urheberrechtsverletzung auf die 16 vor der Klage registrierten Werke beschränkt. Die Beklagten waren nicht erfolgreich in ihrem Versuch, die Klage abzuweisen, da Andersen nicht angegeben hat, welche Werke genau von Stability AI für das KI-Training verwendet wurden. Da die Firma Zugriff auf fünf Milliarden Bilder hat, betrachtet der Richter Andersens allgemeine Angaben zumindest vorläufig als ausreichend.

Stability AI hat Zugriff auf einen Teil der fünf Milliarden Bilder von der Webseite DeviantArt erhalten. Der Richter entschied, dass Stability AI möglicherweise, aber nicht DeviantArt direkt für die Urheberrechtsverletzung verantwortlich ist. DeviantArt und Midjourney nutzen im Gegenzug Programme, die auf Stable Diffusion basieren, um neue Bilder zu generieren. Laut der Klage werden die in diesen Programmen enthaltenen Daten als komprimierte Kopien geschützter Bilder angesehen. Damit der Teil der Klage gegen DeviantArt und Midjourney aufrechterhalten werden kann, müssen die Klägerinnen ihre Argumentation erweitern, präzisieren und zusätzliche Fakten präsentieren. Der Richter deutet an, dass es nicht einfach sein wird, aber dennoch erlaubt er ihnen, es zu versuchen. Die Klage gegen Midjourney war zudem unklar formuliert. Es ist immer noch unklar, auf welcher Grundlage die Klägerinnen Midjourney beschuldigen, Bilder kopiert und für KI-Trainingszwecke genutzt zu haben. Für den Fall einer erneuten Einreichung der Klage müssten zusätzliche Fakten vorgelegt werden, um diesen Aspekt angemessen zu behandeln.

Schlagwörter: CopyrightSammelklage + Künstlerinnen + KIModelle

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  • 2. November 2023