Niederländische Behörden prüfen Apples App Store-Gebühren: Ärger um hohe Kosten

Apple könnte in Europa vor neuen Problemen im App Store stehen. Die niederländischen Regulierungsbehörden prüfen derzeit, ob die hohen Gebühren, die Apple für In-App-Käufe erhebt, gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen. Das kann für Apple ungemütlich werden, denn die niederländische Wettbewerbsaufsichtsbehörde hat bereits entschieden, dass Apple seine Marktmacht durch die hohen Gebühren ausnutzt.

Konkret geht es um Dating-Apps in den Niederlanden. Die Regulierungsbehörden haben Apple bereits untersagt, den App-Anbietern vorzuschreiben, die Bezahlschnittstelle von Apple zu verwenden. Das bedeutet, dass die Apps nun eigene Zahlungsdienste in ihre Apps integrieren dürfen. Damit können sie die hohen Gebühren von Apple umgehen.

Allerdings hat die niederländische Behörde auch eine weitere Vorschrift im App Store kritisiert, ohne jedoch zu verraten, um welche es sich handelt. Nun ist bekannt geworden, dass es um die Provision von Apple für In-App-Käufe geht. Die Dating-Apps möchten lieber einen eigenen Zahlungsdienst anbieten anstatt die In-App-Kaufschnittstelle von Apple zu verwenden. Aber selbst wenn sie das tun, müssen sie immer noch eine Provision an Apple zahlen, wenn auch nur in Höhe von 27 Prozent anstelle der üblichen 30 Prozent. Apple behauptet, dass diese reduzierte Rate die Kosten für die Zahlungsabwicklung nicht berücksichtigt und besteht darauf, Anspruch auf eine Provision für praktisch alle digitalen In-App-Käufe zu haben.

Die niederländische Regulierungsbehörde sieht das anders und sagt, dass Apple den App-Anbietern mit dieser zusätzlichen und unerklärlich hohen Gebühr schadet. Im Oktober hat die Behörde Apple aufgefordert, seine Regeln für den App Store zu überarbeiten. Andere europäische Regulierungsbehörden beobachten den Fall genau und könnten daraus wichtige Schlüsse ziehen.

Ab Frühjahr 2024 wird Apple zudem durch den Digital Markets Act gezwungen sein, seine Plattform weitreichend zu öffnen. Das bedeutet unter anderem, dass alternative App-Stores zugelassen werden müssen und Apple nicht mehr vorschreiben darf, die In-App-Kaufschnittstelle zu verwenden.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob Apple seine Gebührenpolitik im App Store überdenken muss. Bis dahin können wir nur hoffen, dass die Dating-Apps in den Niederlanden ihren Nutzern weiterhin die Möglichkeit bieten können, die Liebe ihres Lebens zu finden, ohne dabei zu tief in die Tasche greifen zu müssen.

Schlagwörter: Wettbewerbswidrigkeit + InAppKäufe + Regulierungsbehörden

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  • 2. November 2023