Grüne: Digitale Umweltfreundlichkeit im Fokus – Open Source, Ersatzteilpreise und Kennzeichnungssysteme gefordert

Die Bundestagsfraktion der Grünen hat sich in einem Fraktionsbeschluss für eine umweltfreundlichere Digitalisierung ausgesprochen. Das bedeutet, dass digitale Innovationen genutzt werden sollen, um CO2-Emissionen zu reduzieren und Nachhaltigkeit zu fördern. Gleichzeitig sollen aber auch die ökologischen Auswirkungen minimiert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, werden von den Grünen verschiedene Maßnahmen gefordert.

Ein wichtiger Punkt betrifft die Nutzungsdauer von Geräten. Die Grünen möchten, dass Hardwarehersteller dazu verpflichtet werden, Quellcodes, Treiber und Schnittstellen unter einer Open-Source-Lizenz zu veröffentlichen. Dadurch könnten Sicherheitslücken behoben und ältere Geräte weiterhin genutzt werden. Außerdem wird angestrebt, Sicherheits- und Funktionsupdates technisch voneinander zu trennen. Das bedeutet, dass Nutzer auf Funktionsupdates verzichten können, wenn sie dies wünschen, um ältere Hardware nicht zu überfordern.

Ein weiterer Punkt betrifft die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Die Grünen setzen sich für die Einführung von Standards ein und fordern eine Begrenzung der Preise für Ersatzteile. Dies geht über die europäischen Ökodesign-Regeln hinaus, die lediglich die Bereitstellung von Ersatzteilen für Smartphones vorschreiben, aber keine Festlegung von Preisen beinhalten. Die Grünen betonen, dass Hardware eine lange Lebensdauer haben muss, um nachhaltig zu sein.

Auch Software und Onlinedienste sollen nach den Vorstellungen der Grünen umweltfreundlicher gestaltet werden. Sie fordern die Einführung eines Kennzeichnungssystems, das Verbrauchern und Unternehmen die Energieeffizienz digitaler Dienste transparent macht. Dadurch sollen Nutzer in der Lage sein, den ökologischen Einfluss der Dienste einzuschätzen und sich für die nachhaltigere Option zu entscheiden. Funktionen wie Auto-Play oder das automatische Abspielen von (Werbe-)Videos sollen standardmäßig deaktiviert sein.

Im Bereich der Infrastruktur möchten die Grünen den Übergang von Kupfer zu energieeffizienter Glasfaser beschleunigen. Um den Mobilfunk klimafreundlicher zu gestalten, sollen beispielsweise Holztürme verwendet werden und der Betrieb mit erneuerbarer Energie erfolgen. Außerdem wird angestrebt, dass Netzbetreiber ihre Infrastruktur miteinander teilen, um Ressourcen zu schonen und den Ausbau zu beschleunigen.

Um all diese Maßnahmen zu koordinieren und Anreize zur Einsparung zu schaffen, schlagen die Grünen die Einführung eines Nachhaltigkeitsgesetzes für digitale Technologien vor. Dadurch soll das Monitoring des bestehenden Klimaschutzgesetzes erweitert werden, um auch den Bereich der digitalen Infrastruktur einzubeziehen. Ziel ist es, Regulierung und Fördermaßnahmen zu bewerten und zukunftsorientierte Ansätze zu entwickeln.

Mit diesen Maßnahmen wollen die Grünen also eine umweltfreundlichere Digitalisierung vorantreiben und die ökologischen Auswirkungen der digitalen Technologien reduzieren. Ob und inwieweit diese Forderungen umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Es wird sicherlich eine Herausforderung sein, die verschiedenen Interessen und technischen Gegebenheiten in Einklang zu bringen. Aber es ist ein wichtiger Schritt, um den wachsenden Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen der Digitalisierung zu adressieren.

Schlagwörter: Klimafreundliche Digitalisierung + QuellcodeVeröffentlichung + Nachhaltigkeitsgesetz für digitale Technologien

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  • 17. November 2023