Kivi, die KI-Detektivin: Landesmedienanstalt NRW bekämpft Hass und Hetze im Netz

Landesmedienanstalt NRW setzt künstliche Intelligenz zur Identifizierung rechtswidriger Inhalte ein

Düsseldorf – Die Landesmedienanstalt NRW (Nordrhein-Westfalen) hat einen neuen Verbündeten im Kampf gegen rechtswidrige Inhalte im Internet: Künstliche Intelligenz (KI). Die Behörde setzt eine Software namens Kivi ein, um strafbare Fälle von Hass und Hetze zu erkennen und zu melden. Dabei ist Kivi besonders aufmerksam, wie Tobias Schmid, Direktor der Landesmedienanstalt, betont: “Die Ereignisse seit dem Überfall der Hamas werden als äußerst extrem wahrgenommen.”

Insgesamt wurden durch Kivi bereits 570 möglicherweise strafbare Fälle im Zusammenhang mit dem Überfall auf Israel identifiziert und an die EU-Kommission gemeldet. Die beanstandeten Beiträge enthalten vor allem antisemitische und muslimfeindliche Inhalte. Besonders viele der rechtswidrigen Inhalte wurden auf den Plattformen VK und Telegram entdeckt, doch auch X (ehemals Twitter) holt kräftig auf.

Die Landesmedienanstalt NRW koordiniert im Auftrag der 14 Landesmedienanstalten die Beobachtungstätigkeiten in ganz Deutschland und arbeitet auch auf europäischer Ebene für die EU-Kommission. Neben der Meldung an die Kommission fordert die Behörde auch die Social-Media-Plattformen auf, die rechtswidrigen Inhalte zu entfernen. Die Software Kivi, deren Name sich aus der Abkürzung für Künstliche Intelligenz und den ersten beiden Buchstaben des lateinischen Wortes “vigilare” zusammensetzt, hat sich als äußerst wachsam erwiesen.

Seit ihrer Einführung vor zwei Jahren hat Kivi bereits über 40.000 mögliche Rechtsverstöße im Internet entdeckt. Das KI-Tool kann täglich etwa 10.000 Beiträge bewerten und anschließend Juristen zur weiteren Prüfung vorschlagen. Die gefundenen Fälle werden an das Bundeskriminalamt (BKA) übermittelt, wo rund die Hälfte von ihnen zu Ermittlungsverfahren führt. “Das BKA hat mittlerweile über 200 Beamte in diesem Bereich im Einsatz”, berichtet Schmid. Innerhalb von nur 14 Tagen werden die Täter identifiziert und die Strafverfolgung eingeleitet.

Mit ihrem Einsatz von künstlicher Intelligenz leistet die Landesmedienanstalt NRW einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung rechtswidriger Inhalte im Internet und zur Durchsetzung der Rechtsstaatlichkeit. Ein kleiner Schritt für die KI, aber ein großer Schritt für den Kampf gegen Hass und Hetze im Netz.

Schlagwörter: KISoftware Kivi + Rechtswidrige Inhalte + Bekämpfung von Hass und Hetze

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  • 17. November 2023