Google kündigt Manifest V3 an – Adblocker-Entwickler können aufatmen!

Google hat angekündigt, dass das umstrittene Manifest V3 voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres verbindlich werden wird. Das bisherige Manifest, V2 genannt, wird nach und nach eingestellt. Besonders umstritten war die Erweiterungs-API, die Adblocker in ihrer bisherigen Form erheblich eingeschränkt hätte. Doch Google hat nun einige Änderungen vorgenommen, um die Bedenken der Entwickler zu berücksichtigen.

Laut Google wird der Filter-Support verbessert, indem großzügigere Grenzwerte für statische und dynamische Regelsets festgelegt werden. Das bedeutet, dass Adblocker-Entwickler nun mehr Freiheiten haben, um ihre Dienste anzubieten. Das Manifest legt im Wesentlichen die Regeln und Schnittstellen fest, die von den Browser-Entwicklern verwendet werden müssen.

Nachdem die Einführung des Manifests V3 vorübergehend gestoppt wurde, um Feedback von Entwicklern einzuholen, hat Google nun einen Blogbeitrag veröffentlicht, der den neuen Zeitplan für die Umstellung beschreibt. Einige der geplanten Maßnahmen wurden bereits umgesetzt. So wurden beispielsweise APIs eingeführt, um den Umgang mit offscreen-Dokumenten, User Scripts, Side Panels und Reading Lists zu regeln.

Die Änderungen an der declarativeNetRequest API könnten den Adblocker-Anbietern zumindest teilweise entgegenkommen, da die Regeln etwas weniger restriktiv werden. Mit dem Manifest V3 haben Entwickler nun die Möglichkeit, bis zu 100 statische Regelsätze anzulegen, von denen gleichzeitig 50 aktiv sein können. In der vorherigen Version waren nur 50 Regelsätze erlaubt, von denen gleichzeitig 10 aktiv sein konnten.

Mit der Einführung von Chrome 120, der bereits als Beta-Version für Entwickler verfügbar ist, werden diese Änderungen wirksam. In Chrome 121 sollen bis zu 30.000 dynamische Regelsätze erlaubt sein, im Vergleich zu den bisherigen 5.000. Allerdings betont Google, dass diese Regelmenge nur für weniger riskante Regeln gelten würde.

Seit Chrome 118 wird außerdem nicht mehr zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden, wenn nach einer URL gefiltert wird. Das reduziert die Anzahl der benötigten Regelsätze erheblich.

Trotz dieser Anpassungen bleibt es jedoch bei der Tatsache, dass mit Manifest V3 Einschränkungen der Regeln einhergehen. Google betrachtet die Aktualisierung jedoch als einen Prozess zur Verbesserung der Sicherheit und des Datenschutzes der Nutzer.

Im Juni 2024 wird Google damit beginnen, Manifest-V2-Erweiterungen schrittweise zu deaktivieren, zunächst in der Canary- und Beta-Version von Chrome 127. Dadurch werden die Erweiterungen auch aus dem Chrome Web Store entfernt. Google plant, den Nutzern, deren Erweiterungen wegfallen, dabei zu helfen, geeignete Alternativen zu finden.

Laut dem Blogbeitrag geht Google davon aus, dass eine Übergangsphase von mindestens einem Monat stattfinden wird, bevor die Änderungen in die stabile Version des Browsers übernommen werden. Unternehmen haben gegebenenfalls ein weiteres Jahr Zeit, um ihre Erweiterungen anzupassen.

Google stellt Entwicklern umfangreiche Anleitungen zur Verfügung, wie sie ihre Erweiterungen auf das Manifest V3 migrieren können. Diese sind in einem Support-Beitrag zu finden.

Schlagwörter: Manifest V3 + ErweiterungsAPI + Adblocker

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  • 17. November 2023