Drohnen, die mit Defibrillatoren ausgestattet sind, könnten in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Rettung von Menschenleben spielen. Klingt nach Science-Fiction? Nun, vielleicht ein bisschen, aber eine Studie des renommierten Karolinska-Instituts in Schweden hat gezeigt, dass diese fliegenden Helfer tatsächlich den Rettungsdiensten überlegen sein könnten.
Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Jemand erleidet plötzlich einen Herzstillstand. Jede Sekunde zählt, um den lebensrettenden Elektroschock anwenden zu können. Die Studie hat gezeigt, dass jede weitere Minute die Überlebenschance um 10 Prozent verringert. Da liegt es doch nahe, zu überlegen, wie man diese wertvolle Zeit verkürzen kann, um einen Defibrillator so schnell wie möglich zu den Betroffenen zu bringen.
In Zusammenarbeit mit dem Drohnenunternehmen Everdrone und Rettungsdiensten in der Westschweden-Region wurde ein Projekt gestartet, um genau das herauszufinden. Bei jedem vermuteten Herzproblem wurden sowohl eine Drohne mit Defibrillator als auch ein Rettungsdienst gleichzeitig losgeschickt. Insgesamt wurden 55 Einsätze von Drohnen und Rettungsdiensten durchgeführt. Das Ergebnis war beeindruckend.
In 67 Prozent der Fälle erreichte die Drohne schneller den Einsatzort und ermöglichte somit eine frühere Anwendung der lebensrettenden Maßnahmen. Durchschnittlich war die Drohne 3 Minuten und 14 Sekunden schneller am Ort des Geschehens als der Rettungsdienst. Das erhöhte die Überlebenswahrscheinlichkeit um rund 30 Prozent. Klingt nach einer kleinen Zeitersparnis? Aber in Notfallsituationen können Minuten wie Stunden wirken.
Natürlich ist es wichtig zu beachten, dass eine Person in der Nähe des Patienten sein muss, um die Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen und den Defibrillator einzusetzen. Aber zum Glück sind Defibrillatoren automatisiert und geben sprachliche Anweisungen, um die erforderlichen Schritte durchzuführen. Man muss also kein Mediziner sein, um das Gerät zu bedienen. Im Vergleich dazu ist beim Einsatz des Rettungsdienstes qualifiziertes Fachpersonal sofort vor Ort. Aber die Studie zeigt, dass Drohnen automatisierte Defibrillatoren in der Regel schneller und effektiver an den Einsatzort bringen können als Rettungsdienste.
Egal ob Tag oder Nacht, Sonnenschein oder Regen – Drohnen können immer fliegen. Sie sind nicht von Verkehrsstaus oder Straßensperren betroffen und können somit auch in schwer zugänglichen Gebieten schnell und effektiv Hilfe leisten. Natürlich gibt es noch einige rechtliche und logistische Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, bevor Drohnen flächendeckend eingesetzt werden können. Aber die Studie zeigt das immense Potenzial dieser Technologie und eröffnet neue Möglichkeiten im Bereich der medizinischen Notfallversorgung.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung weiterentwickeln wird. Aber eines ist sicher: Drohnen könnten in Zukunft zu unseren Lebensrettern in der Luft werden. Und das ist doch eine ziemlich coole Vorstellung, oder?
Schlagwörter: Drohnenlieferung + Defibrillator + Überlebenschance
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