Forscher der Washington State University (WSU) haben in einer neuen Studie herausgefunden, dass das Betrachten von Videos mit biegsamen und flexiblen Robotern die Furcht vor Zusammenarbeit mindern kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Softroboter nicht nur potenziell sicherer sind als starre Roboter, sondern auch psychologisch besser akzeptiert werden.
Die Studie mit dem Titel „Auswirkungen der vorherigen Erfahrung mit Robotern, Geschwindigkeit und Nähe auf psychosoziale Reaktionen auf einen weichen, wachsenden Roboter“ wurde in der Fachzeitschrift IISE Transactions on Occupational Ergonomics and Human Factors veröffentlicht. Die Wissenschaftler baten die Teilnehmer, Videos eines Softroboters anzuschauen, der Seite an Seite mit einem Menschen arbeitete und Aufgaben wie Kommissionierung und Platzierung erledigte.
Es stellte sich heraus, dass allein das Betrachten dieser Videos ausreichte, um Sicherheitsbedenken in Bezug auf Roboter zu mindern, selbst wenn der Roboter in unmittelbarer Nähe des Menschen agierte. Die Mehrheit der Teilnehmer empfand jedoch schnellere Interaktionen mit dem Roboter überwiegend negativ. Nur Teilnehmer, die bereits Erfahrung mit Robotern hatten, waren davon unbeeinflusst.
Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass eine gesteigerte Vertrautheit mit Robotern auch das Gefühl der Sicherheit steigert. Dies ist ein wichtiger Faktor, da frühere Untersuchungen gezeigt haben, dass die Reaktionen umso negativer sind, je näher man einem starren Roboter kommt. In dieser Studie mit weichen Robotern konnten die Forscher jedoch diese Ergebnisse nicht bestätigen.
Basierend auf den Ergebnissen der Studie schließen die Forscher, dass weiche Roboter einen potenziellen psychologischen Vorteil gegenüber Robotern aus harten Materialien aufweisen. Die Nähe zu Softrobotern wird nicht nur physisch sicherer wahrgenommen, sondern auch psychologisch besser akzeptiert. Dies könnte dazu führen, dass Menschen eine engere Zusammenarbeit mit weichen Robotern eingehen.
Allerdings betonen die Forscher, dass weitere Studien erforderlich sind, um diese Vermutung zu bestätigen. Daher planen sie, ihre Forschungsarbeit weiter auszudehnen und die Teilnehmer direkt im Labor mit Softrobotern interagieren zu lassen. Dabei sollen nicht nur die Einschätzungen zur Zusammenarbeit mit dem Roboter erfasst werden, sondern auch die Stressreaktionen der Teilnehmer. Dies erfolgt durch die Messung der Herzfrequenz sowie galvanische Hautreaktionen, die Veränderungen des Hautwiderstandes als Reaktion auf emotionalen Stress anzeigen.
Die Ergebnisse dieser Studie könnten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Akzeptanz von Robotern in der Arbeitswelt leisten. Softroboter könnten dazu beitragen, die Furcht vor Zusammenarbeit zu mindern und die Bereitschaft der Menschen zur engen Zusammenarbeit mit Robotern zu erhöhen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich diese Erkenntnisse in der Praxis umsetzen lassen und ob sich die Vermutungen der Forscher bestätigen.
Schlagwörter: Softroboter + Angstabbau + Zusammenarbeit
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