E-Patientenakte im Gesundheitswesen: Chancen & Risiken

Die Bundesregierung hat große Pläne, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben und die pharmazeutische Industrie zu stärken. Ein wichtiger Bestandteil dieser Pläne ist die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA), die bisher jedoch nur von wenigen gesetzlich Versicherten genutzt wird.

Die ePA soll dazu dienen, die Versorgung der Patienten zu verbessern und Doppeluntersuchungen sowie Fehlmedikationen zu verhindern. Zudem sollen die Informationen in der ePA auch für die Arzneimittelforschung zugänglich sein. Allerdings haben Versicherte auch die Möglichkeit, der Nutzung ihrer Daten zu widersprechen.

Die Umsetzung der ePA und anderer digitaler Lösungen im Gesundheitswesen stößt jedoch auf Bedenken von Datenschutzexperten und Sicherheitsforschern. Sie befürchten, dass die IT-Sicherheit und der Datenschutz bei der Umsetzung vernachlässigt werden könnten. Dies könnte zu schwerwiegenden Problemen führen, insbesondere wenn sensible Patientendaten in falsche Hände gelangen.

Am kommenden Donnerstag wird der Vorschlag der Bundesregierung im Bundestag diskutiert. Dabei wird auch die Frage aufkommen, wie die IT-Sicherheit und der Datenschutz bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen gewährleistet werden können.

Ein weiteres Problem, das die Einführung der ePA erschwert, ist die mangelnde Integration in die Praxissysteme der Ärzte. Oftmals fehlen die notwendigen Schnittstellen, um die ePA effektiv nutzen zu können. Zudem sind viele Ärzte skeptisch und füllen die elektronische Patientenakte nur selten aus.

Die bisherige Auswertung der Nutzung digitaler Gesundheitsversorgung fällt negativ aus. Die Versicherten erkennen kaum einen Mehrwert, Ärzte nutzen die ePA nur selten und in den Abrechnungsdaten der Krankenkassen fehlen wichtige Informationen. Dies führt dazu, dass immer noch analoge Akten mitgeführt werden müssen, was hohe Kosten verursacht und zu zeitaufwendigen erneuten Untersuchungen führen kann.

Die Bundesregierung strebt nun an, die Nutzung der ePA zu verbessern und die Integration in die Praxissysteme der Ärzte voranzutreiben. Es bleibt jedoch fraglich, ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen erfolgreich voranzutreiben und gleichzeitig die IT-Sicherheit und den Datenschutz zu gewährleisten. Datenschutzexperten und Sicherheitsforscher fordern daher, dass diese Aspekte bei der Umsetzung der Maßnahmen höchste Priorität haben müssen.

Schlagwörter: ePA + Lauterbach + Karl Lauterbach

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  • 14. Dezember 2023