Sprach-KIs wie ChatGPT und Bard beeinflussen Bildung und Arbeit stark.

Große Sprachmodelle wie ChatGPT, Bard und andere, die auf dem Transformator-Modell basieren, werden ab dem 25.01.2024 zur generativen künstlichen Intelligenz gezählt. Im Jahr 2023 gehörten sie zu den am meisten diskutierten Technologien. Diese Sprachmodelle haben seit der Einführung des ersten Prototyps von ChatGPT im November 2022 eine große Begeisterung für KI-Tools ausgelöst. ChatGPT ist ein Chatbot, der den Nutzern ermöglicht, mit einem computergestützten Agenten zu interagieren. Dieser Agent kann Übersetzungen durchführen, Texte verfassen und sogar auf einem Niveau programmieren, das menschlichen Fähigkeiten ähnelt. Das aktuellste und leistungsstärkste Sprachmodell, GPT-4, hat bereits bei verschiedenen akademischen und beruflichen Abschlussprüfungen eine menschenähnliche Leistung erbracht.

Mit den Fähigkeiten dieser Technologie wachsen auch die Bedenken, dass große Sprachmodelle einen nachhaltigen Einfluss auf unsere Arbeitswelt in zahlreichen Bereichen haben werden. Schätzungen von Goldman Sachs zufolge könnten in großen Volkswirtschaften aufgrund dieser Automatisierung rund 300 Millionen Vollzeitbeschäftigte betroffen sein. Doch nicht nur im beruflichen, sondern auch im persönlichen Alltag haben sich diese Modelle weit verbreitet. Besonders die benutzerfreundliche Mensch-Maschine-Schnittstelle trägt zum Erfolg bei. Ein essentieller Faktor dafür ist die Qualität der Eingabeaufforderung, auch Prompt genannt, die von den Nutzern verwendet wird, um den Dialog mit dem Modell zu beginnen und zu lenken. Durch gut formulierte Anweisungen kann sichergestellt werden, dass die Konversation auf Kurs bleibt und die relevanten Themen behandelt werden. Eine unklare Formulierung kann jedoch dazu führen, dass die Konversation zusammenhanglos ist.

Neben der Verarbeitung natürlicher Sprache bietet ChatGPT auch Funktionen wie Anpassungsfähigkeit, Personalisierung, Mehrsprachigkeit und Skalierbarkeit. Vor dem Hintergrund der beeindruckenden Fähigkeiten dieser generativen KI stellen sich auch Bildungseinrichtungen die Frage, wie sich die KI-Sprachmodelle auf den Lern- und Lehrprozess auswirken und wie sie sich zukünftig ausrichten sollten. Laut einem Bericht der OECD ist es nun dringlicher denn je, zu evaluieren, was und wie Schüler und Studierende unterrichtet werden sollten. Dies beinhaltet den Umgang mit digitalen Technologien und KI, die Fähigkeit zum Lernen, Wissen und Selbstregulierung. Die PISA-Studie von 2018 hat bereits gezeigt, dass Schüler vermehrt vor der Herausforderung stehen, verzerrte Informationen zu erkennen und zwischen Fakten und Meinungen zu unterscheiden.

Technologie und KI können das Lernen und Lehren verstärken, aber auch Missbrauchsmöglichkeiten mit sich bringen. Die Bedenken über den möglichen Missbrauch von LLMs und die Verletzung der Integrität sind in Bildungseinrichtungen weit verbreitet. LLMs haben das Potenzial, das Plagiieren und Schummeln bei Aufgaben und Prüfungen zu ermöglichen. Obwohl es bereits Tools zur Erkennung von Plagiaten gibt, zeigen diese oft noch erhebliche Mängel.

Es existieren jedoch auch Unterstützungsmöglichkeiten für Lehrkräfte, um Vereinbarungen über Textkennzeichnungsstandards zu treffen oder Aufgaben zu stellen, die nicht allein von LLMs erledigt werden können. Es wird empfohlen, eine klare Strategie und einen pädagogischen Ansatz zu entwickeln, der auf kritischem Denken und Faktenüberprüfung basiert, um den Einsatz von LLMs erfolgreich zu integrieren. Lernende sollten zudem mit den kritischen Aspekten und Risiken von KI-Anwendungen vertraut gemacht werden.

Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Integration von LLMs die Anforderungen an Datenschutz, Sicherheit, Regulierung und ethisches Handeln erfüllt. Eine begleitende Überwachung und eine kritische Grundhaltung sind unerlässlich. Zudem sollte beachtet werden, dass LLMs bestehende Vorurteile und Ungerechtigkeiten verstärken können, wenn sie mit voreingenommenen Daten trainiert werden. Daher ist es wichtig, die Auswirkungen dieser Technologie auf Lehr- und Lernprozesse kritisch zu betrachten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Schlagwörter: ChatGPT + LLMs + Generativer KI

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  • 25. Januar 2024