Die Londoner U-Bahn ist nicht nur für ihre charakteristischen roten Doppeldeckerbusse bekannt, sondern auch für ihr dichtes Netzwerk an U-Bahnstationen. Mit Millionen von Fahrgästen pro Tag ist es für die Betreiber von Transport for London (TfL) eine große Herausforderung, eine sichere Umgebung für alle zu gewährleisten. Deshalb hat TfL ein Videoüberwachungssystem mit künstlicher Intelligenz (KI) getestet, um potenzielle Straftaten und unsichere Situationen zu erkennen.
Bei diesem Test wurde die vorhandene Videoüberwachungsinfrastruktur mit KI-Software kombiniert. Das KI-System wurde darauf trainiert, täglich tausende von Personen zu analysieren und nicht nur Waffen und Schwarzfahrer zu erkennen, sondern auch aggressives Verhalten oder potenzielle Gefahren wie das Stürzen von Personen auf die Gleise. Sobald solche Vorfälle erkannt wurden, erhielt das Personal umgehend eine Benachrichtigung, um schnell eingreifen zu können.
Der Test fand an der U-Bahnstation Willesden Green statt und dauerte von Oktober 2022 bis Ende September 2023. Vor dem Ausbruch der Coronapandemie besuchten täglich etwa 25.000 Menschen diese Station. Während des Testzeitraums wurden über 44.000 Alarme ausgelöst, wobei das Personal in 19.000 Fällen in Echtzeit benachrichtigt wurde. Die übrigen 25.000 Fälle wurden für Analysezwecke gespeichert.
Das KI-System wurde darauf trainiert, kriminelles und unsoziales Verhalten zu erkennen, aber auch Rollstühle und Kinderwagen, Raucher sowie Personen, die unbefugte Bereiche betreten oder sich zu nah am Rand des Bahnsteigs aufhalten, zu identifizieren. Ähnliche Ansätze wurden bereits 2019 in Deutschland verfolgt, um Randalierer in Zügen mithilfe von KI-basierter Aggressionserkennung zu identifizieren.
Natürlich war das KI-System in London nicht fehlerfrei. Es gab einige lustige Situationen, wie zum Beispiel Kinder, die ihre Eltern durch die Ticketschranken begleiteten und fälschlicherweise als mögliche Schwarzfahrer erkannt wurden. Außerdem konnte das System nicht zwischen einem zusammengeklappten und einem herkömmlichen Fahrrad unterscheiden. Letzteres ist jedoch nicht erlaubt, um es in die U-Bahn mitzunehmen. Man stelle sich nur vor, wie viele Fahrräder die U-Bahn mit dem KI-System überflutet hätten!
Während des Tests wurden keine Warnungen aufgrund von Waffen ausgelöst, obwohl die Polizei den Test unterstützte und Beamte mit einer Machete und einer Schusswaffe sichtbar anwesend waren, um die KI in der Waffenerkennung zu trainieren. Es wurden jedoch Schwachstellen während des Trainings identifiziert. Aber hey, besser ein paar Schwachstellen als gar keine Erkennung von Waffen, oder?
Der Bericht von TfL zeigt, dass die beabsichtigte Erkennung von Aggression aufgrund unzureichender Trainingsdaten für die künstliche Intelligenz nicht erfolgreich war. Stellt euch vor, das System hat Alarm ausgelöst, sobald jemand die Arme nach oben gestreckt hat. Das wurde als häufiges Verhalten in Verbindung mit aggressiven Handlungen beschrieben. Tja, da hätte wohl jeder mit erhobenen Händen in der U-Bahn für Aufsehen gesorgt.
Trotz dieser Schwachstellen hat der Test in der Londoner U-Bahn gezeigt, dass die KI-Überwachung ein vielversprechendes Werkzeug sein kann, um die Sicherheit zu erhöhen und Straftaten zu verhindern. TfL plant nun, das System weiter zu verbessern und möglicherweise in anderen U-Bahn-Stationen einzuführen. Vielleicht werden wir in Zukunft also nicht nur von freundlichen U-Bahn-Stationen begrüßt, sondern auch von cleveren Kameras, die uns sicher durch den Untergrund führen.
Schlagwörter: KI + London + TfL
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