Prozessormarkt im Aufwind: AMD erzielt starke Marktanteile, Intel verkauft Xeon-SP-Prozessoren

Der Prozessormarkt befindet sich laut dem Marktbeobachter Mercury Research wieder im Aufwind. Nachdem der Markt für CPUs längere Zeit einen starken Rückgang verzeichnete, verzeichnete er Ende 2023 ein außergewöhnlich hohes Wachstum, wie es seit Jahrzehnten nicht mehr vorgekommen ist.

Die Normalisierung der Lagerbestände spiegelt sich nun auch in den angegebenen Marktanteilen wider. Im letzten Quartal 2023 stammte etwa jeder fünfte PC-Prozessor von AMD. Bei Desktop-PCs lag der Anteil knapp unter der 20-Prozent-Marke, bei Notebooks leicht darüber. Sowohl die aktuellen Ryzen-7000-Prozessoren als auch die Modelle der 5000er-Serie für die AM4-Plattform sollen einen guten Absatz verzeichnet haben.

Auch im Bereich der Server erreichten die Epyc-Prozessoren von AMD einen Marktanteil von 23,1 Prozent, was einer nominellen Stagnation entspricht. Allerdings hat Mercury Research die Server-APUs Instinct MI300A nicht in die Bewertung einbezogen. Nach Angaben des Marktbeobachters wäre AMD mit diesem Modell gewachsen. Die MI300-Serie stellt das Spitzenprodukt des Unternehmens für das aktuell gefragte KI-Training dar. Das Modell MI300A verfügt über ein CPU-Chiplet mit 24 Zen-4-Kernen und erfordert daher keinen separaten Prozessor. Im Gegensatz dazu ist die MI300X ein reiner Rechenbeschleuniger ohne CPU.

Auch Intel konnte zuletzt eine große Anzahl von Xeon-SP-Prozessoren aus der Sapphire Rapids-Familie verkaufen. Es scheint, dass auch die Nachfrage nach herkömmlichen Servern ohne dedizierte KI- oder GPU-Beschleuniger gestiegen ist.

Mercury Research hat zudem die x86-CPU-Marktanteile von AMD nach Segmenten aufgeschlüsselt. Im vierten Quartal 2023 betrug der Marktanteil für Desktop-CPUs 19,8 Prozent, für mobile CPUs 20,3 Prozent und für Server-CPUs 23,1 Prozent. Im Gesamten, einschließlich Konsolen und IoT, erreichte AMD einen Marktanteil von 28,6 Prozent für x86. Ohne Konsolen und IoT lag der Marktanteil bei 20,4 Prozent. Dieser Wert ergibt sich aus der Zusammenrechnung der Marktanteile für Desktop-PCs, Notebooks und Server.

Berücksichtigt man auch x86-Spielekonsolen wie die Sony Playstation 5 und die Microsoft Xbox Series X sowie IoT-Geräte, sank der Marktanteil von AMD um 28,6 Prozent. Mercury erklärt dies mit einem deutlichen Rückgang der Verkäufe von Spielkonsolen, was mit den Angaben von AMD zu den aktuellen Quartalszahlen übereinstimmt. Die Marktanteile von AMD auf dem Prozessormarkt zeigen also insgesamt eine erfreuliche Entwicklung, jedoch gibt es auch Bereiche, in denen das Unternehmen noch weiteres Wachstum anstreben kann.

Schlagwörter: AMDs Epycs + Mercury + IoT

Wie bewerten Sie den Schreibstil des Artikels?
1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
  • 9. Februar 2024