Immer mehr Unternehmen nutzen den Messenger-Dienst WhatsApp als Instrument zur Mitarbeitersuche. Selbst in traditionellen Branchen wie der Logistik setzen immer mehr Unternehmen auf WhatsApp, um Bewerbungen zu erhalten und potenzielle Mitarbeiter anzusprechen. Ein Vorreiter in dieser Hinsicht ist der Hafenlogistiker BLG aus Bremen. Auch der private Bahn- und Busbetreiber Transdev plant den Start eines Pilotprojekts für die Bewerbung über WhatsApp. Weitere Unternehmen wie Tui und Hermes bereiten ebenfalls entsprechende Tests vor.
Der Bewerbungsprozess über WhatsApp gestaltet sich je nach Unternehmen unterschiedlich. Bei Transdev müssen Bewerber nach dem Scannen eines QR-Codes vorab festgelegte Fragen beantworten und können dann ihre Bewerbung direkt per WhatsApp an die Personalabteilung senden. Bei der BLG besteht zudem die Möglichkeit, Zeugnisse und Lebensläufe über WhatsApp hochzuladen.
Die Nutzung sozialer Medien bei der Rekrutierung von Mitarbeitern hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wurden im Jahr 2022 bereits bei 42 Prozent aller erfolgreich besetzten Stellen auch über soziale Netzwerke wie Facebook, WhatsApp oder Xing Angebote geschaltet, oft ergänzend zu anderen Rekrutierungsmethoden. Laut Alexander Kubis vom IAB ist die Nutzung sozialer Medien mittlerweile in etwa sieben Prozent der Neueinstellungsprozesse von sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern entscheidend für die Personalfindung.
Es bleibt jedoch abzuwarten, welchen Stellenwert WhatsApp innerhalb der sozialen Medien einnimmt. Es gibt einzelne Berichte von Unternehmen, die enttäuscht sind von der Bewerbung per WhatsApp, da kaum noch Bewerbungen über den Messenger eingehen und Rückfragen unbeantwortet bleiben. WhatsApp scheint also keine universelle Lösung für den Arbeitskräftemangel zu sein.
Schlagwörter: WhatsApp + BLG-Personalvorständin Ulrike Riedel + IAB
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