Oppo kehrt mit 5G-Smartphone nach Europa zurück – Dank Patentvertrag mit Nokia

Dank eines Patentvertrags mit Nokia kehrt Oppo wieder auf den europäischen Markt zurück. Der chinesische Anbieter Oppo wird mit dem 5G-Smartphone Oppo Reno 11 F erstmals seit anderthalb Jahren offiziell ein neues Gerät in Europa vertreiben. In den kommenden Tagen soll die Auslieferung bereits starten. Im Anschluss daran sollen voraussichtlich erst in der nächsten Generation Handys der Premium-Modellreihe Find ihren Weg in europäische Läden finden. Diese Information wurde von Bingo Liu, dem Europachef von Oppo, während des MWC in Barcelona bekannt gegeben.

Aktuell sind im europäischen Handel lediglich ältere Oppo-Modelle oder parallel importierte Geräte erhältlich. Der Hintergrund dafür liegt darin, dass deutsche Gerichte festgestellt haben, dass Oppo-Handys zwei Patente von Nokia verletzen. Da Oppo aufgrund der festgestellten Patentverletzung gezwungen war, die Auslieferung von Smartphones in Europa zu stoppen. Ebenso wurden hier keine Handys der Marke OnePlus mehr verkauft, welche eine Tochterfirma von Oppo ist.

Vor etwa zehn Monaten erging ein ähnliches Urteil gegen den Mitbewerber Vivo, der ebenfalls aufgrund der Verletzung eines Nokia-Patents zur Unterlassung verurteilt wurde. Etwa vor einem Monat gaben Nokia und Oppo bekannt, dass sie eine Einigung im Patentstreit erzielt haben. Es dauerte nur wenige Tage, bis OnePlus-Handys wieder als lieferbar im deutschen Webshop aufgeführt wurden. Jetzt ist die Muttermarke Oppo an der Reihe, aber es soll nicht nur bei Mobiltelefonen bleiben. Im Verlauf des Jahres wird das Oppo-Portfolio um Kopfhörer und Tablet-Computer erweitert.

Im Jahr 2023 konnte das Unternehmen einen weltweiten Absatz von 103 Millionen Smartphones verzeichnen und erreichte somit einen Marktanteil von 8,8 Prozent. Gemäß einer Erhebung des Marktbeobachters IDC zum globalen Smartphone-Verkauf belegt Oppo mit diesem Ergebnis den vierten Platz, knapp hinter Apple, Samsung und Xiaomi. Im vierten Quartal 2023 war Oppo nicht mehr unter den Top 5, während Vivo mit 24 Millionen Smartphones (7,4% Marktanteil) Platz 5 erreichen konnte.

Es wurden keine Informationen über die genauen Bedingungen des gegenseitigen Patent-Lizenzvertrags zwischen Nokia und Oppo veröffentlicht. Jedoch wird sich die Vereinbarung für die Finnen voraussichtlich auszahlen, wie Nokia-Präsidentin Jenni Lukander betont. Sie sagte, dass die neue Vereinbarung zusammen mit anderen großen Smartphone-Vereinbarungen, die im vergangenen Jahr abgeschlossen wurden, dem Lizenzgeschäft von Nokia langfristige finanzielle Stabilität verleihen wird. Im Februar haben sich auch Nokia und Vivo auf einen Lizenzvertrag geeinigt. Somit sind die Märkte Europas für dieses chinesische Unternehmen wieder zugänglich.

Schlagwörter: Oppo + Nokia + Vivo

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  • 27. Februar 2024