AMD Radeon-Grafikkarten unter Linux: Einschränkungen bei HDMI 2.0 frustrieren Nutzer, während Nvidia Vorteile hat
AMD Radeon-Grafikkarten unter Linux-Betriebssystemen sind derzeit auf HDMI 2.0 beschränkt. Das bedeutet, dass 4K-Monitore nur mit einer Bildwiederholfrequenz von 60 Hertz betrieben werden können und Funktionen wie HDMI VRR nicht verfügbar sind. Diese Einschränkung hat bei Linux-Nutzern, die ihre AMD-Grafikkarten voll ausnutzen möchten, für Frustration gesorgt.
Der Hersteller schiebt die Verantwortung für diese Einschränkung auf das HDMI-Forum, das die Spezifikationen für HDMI 2.0 seit Jahren nicht mehr öffentlich zur Verfügung stellt. Lizenznehmer müssen sich an strikte Nutzungsrichtlinien halten, die die Implementierung von HDMI 2.1 unter Linux erschweren.
Ein Ticket auf freedesktop.org zum Thema HDMI 2.1 hat kürzlich aufgezeigt, dass der Vorschlag von AMD vom HDMI-Forum abgelehnt wurde. Das bedeutet, dass es derzeit nicht möglich ist, eine Open-Source-Implementierung von HDMI 2.1 umzusetzen, ohne mit den Anforderungen des HDMI-Forums in Konflikt zu geraten.
Laut Phoronix hat AMD über mehrere Monate an einem Linux-Treiber mit HDMI-2.1-Unterstützung gearbeitet und dem HDMI-Forum eine entsprechende Version zur Verfügung gestellt. Technisch gesehen sollten die erhöhte Übertragungsrate und die neuen Funktionen von HDMI 2.1, wie beispielsweise die Unterstützung von 4K-Monitoren mit 144 Hertz, keine Schwierigkeit darstellen. Die Entscheidung des HDMI-Forums basiert jedoch auf unternehmenspolitischen Gründen.
Interessanterweise scheint HDMI 2.1 unter Linux bei Nvidia-Grafikkarten zu funktionieren, da das Unternehmen mehr Code-Bestandteile in seine proprietäre Firmware integriert hat. Obwohl dies normalerweise unerwünscht ist, bietet diese Vorgehensweise in diesem Fall Vorteile für die Open-Source-Community.
Karol Herbst, ein Entwickler bei Red Hat, erwähnte auf Mastodon, dass der quelloffene Nouveau-Treiber für GeForce-Grafikkarten in Zukunft auch HDMI 2.1 unterstützen soll. Dies ist eine gute Nachricht für Linux-Nutzer, die auf Nvidia setzen.
Bei Apple und Intel wird HDMI 2.1 derzeit unterstützt, da die Hersteller interne Displayport-zu-HDMI-Konverter verwenden. Das Betriebssystem muss lediglich mit DisplayPort kompatibel sein, während ein Chip das Bildsignal in HDMI übersetzt. Im Gegensatz zu HDMI ist DisplayPort nicht lizenzpflichtig.
Für Benutzer, die Linux verwenden, eine Radeon-Grafikkarte besitzen und einen hochauflösenden Monitor mit einer hohen Bildwiederholfrequenz nutzen möchten, empfiehlt es sich, eine DisplayPort-zu-DisplayPort-Verbindung zu verwenden. Es gibt zwar Adapter auf HDMI, die für Fernseher entwickelt wurden und angeblich teilweise auch VRR unterstützen sollen, jedoch ist die Kompatibilität und Funktionalität solcher Adapter nicht garantiert.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Bezug auf HDMI 2.1 und AMD-Grafikkarten unter Linux entwickeln wird. Möglicherweise werden in Zukunft Lösungen gefunden, um die Einschränkungen zu umgehen und den Nutzern eine optimale Nutzung ihrer Hardware zu ermöglichen. In der Zwischenzeit bleibt es ratsam, die vorhandenen Alternativen wie DisplayPort zu nutzen, um die gewünschte Leistung zu erzielen.
Schlagwörter: HDMI VRR + HDMI + AMD
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