Digitalisierung kann deutsche Klimaziele bis 2030 unterstützen: Bitkom-Studie

Die Digitalisierung kann einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der deutschen Klimaziele bis 2030 leisten, so eine neue Studie des Branchenverbandes Bitkom. Laut der Studie könnten durch die verstärkte Nutzung digitaler Technologien wie Rechenzentren und Endgeräte die jährlichen CO2-Emissionen in Deutschland um etwa 73 Millionen Tonnen reduziert werden. Dies entspricht einem Netto-Effekt, der bereits die Emissionen durch die Nutzung digitaler Technologien berücksichtigt.

Christina Raab, Vizepräsidentin des Bitkom, betont bei der Vorstellung der Studie, dass die Digitalisierung nahezu ein Viertel der Klimaziele Deutschlands für das Jahr 2030 erreichen kann. Allerdings ist dafür entscheidend, dass die Digitalisierung weiterhin vorangetrieben wird und nicht auf dem bisherigen Tempo verharrt. In diesem Fall könnten bis 2030 Einsparungen von etwa 50 Millionen Tonnen CO2 erzielt werden, was etwa 16 Prozent der Zielvorgabe entspricht.

Im Jahr 2022 betrug der CO2-Ausstoß Deutschlands noch 746 Millionen Tonnen. Laut Prognosen wird er im Jahr 2023 voraussichtlich auf 673 Millionen Tonnen sinken und bis zum Jahr 2030 auf nur noch 438 Millionen Tonnen reduziert werden. Raab betont, dass die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher werden und die Notwendigkeit, ihn zu bewältigen, immer dringlicher wird. Deshalb ist es wichtig, alle verfügbaren Optionen zu nutzen, um sicherzustellen, dass Deutschland seine Klimaziele erreicht.

Die Digitalisierung ist ein mächtiges Instrument, um die CO2-Emissionen erheblich zu reduzieren und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Je energischer die Einführung digitaler Technologien vorangetrieben wird, desto umfangreicher sind die erzielten Einsparungen. Die Bitkom-Studie wurde von Experten von Accenture durchgeführt, die auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und Digitalisierung spezialisiert sind. Sie untersucht den Effekt des Einsatzes digitaler Lösungen in den Sektoren Energie, Gebäude, Industrie, Verkehr und Landwirtschaft anhand von drei Projektionen zum zukünftigen CO2-Ausstoß.

Die erste Projektion geht von einer pessimistischen Annahme hoher CO2-Emissionen im Jahr 2030 aus, während die zweite Projektion optimistisch niedrigere Emissionen aufgrund einer 85-prozentigen Deckung des Strombedarfs durch erneuerbare Energien beinhaltet. Die dritte Projektion liegt zwischen der pessimistischen und der optimistischen CO2-Projektion und berücksichtigt mittlere Emissionen. Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, welchen CO2-Ausstoß die digitalen Technologien selbst verursachen. Sowohl der Betrieb von Technologien als auch von Endgeräten wie Bildschirmen, Computern oder Tablets sowie die Nutzung der Netzinfrastruktur und der Rechenzentren führen indirekt zu CO2-Emissionen.

Wenn die Digitalisierung weiterhin im bisherigen Tempo voranschreitet, wird der CO2-Fußabdruck der digitalen Technologien in den fünf Sektoren im Jahr 2030 laut der mittleren Projektion bei 2,1 Millionen Tonnen liegen. Wenn die Digitalisierung jedoch beschleunigt wird, beträgt dieser Wert 3,8 Millionen Tonnen. Die Ergebnisse der Studie wurden vom Branchenverband Bitkom zur Verfügung gestellt.

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  • 6. März 2024