Das Mutterunternehmen von Facebook und Instagram, Meta, hat angekündigt, die Preise seines werbefreien Abonnements für Instagram und Facebook in Europa zu senken. Dies geschieht als Reaktion auf regulatorische Bedenken und in Anbetracht der laufenden Verhandlungen mit Datenschutzbehörden.
Während einer Anhörung bei der Europäischen Kommission gab der Anwalt von Meta, Tim Lamb, bekannt, dass das Unternehmen bereit sei, den Preis für ein einzelnes Konto von 9,99 Euro auf 5,99 Euro zu senken und für zusätzliche Konten auf 4 Euro zu reduzieren. Lamb betonte, dass dieser Preis am unteren Ende der Preisspanne liege, den eine angemessene Person für Dienstleistungen dieser Qualität zahlen sollte.
Das Angebot, die Preise zu senken, wurde bereits zu Beginn dieses Jahres an Datenschutzbehörden übermittelt. Meta hofft, dass die regulatorische Unsicherheit sich schnell legen wird.
Im vergangenen November führte Meta das werbefreie Abonnement ein, um die Zustimmung zur Verarbeitung von Benutzerdaten gemäß den Datenschutzbestimmungen der EU und dem Digital Markets Act effektiv einzuholen. Das Abonnement kann im Europäischen Wirtschaftsraum sowie in der Schweiz erworben werden.
Allerdings stieß das kostenpflichtige Abonnement schnell auf Kritik von Verbrauchergruppen, die es als Ablenkung von der eigentlichen Datenschutzproblematik ansahen. Ursula Pachl, stellvertretende Generaldirektorin der Europäischen Verbraucherorganisation (BEUC), bezeichnete das Angebot als Täuschung, um von der umfassenden Erfassung sensibler Informationen über das Leben der Menschen abzulenken, die dann durch das aufdringliche Werbemodell monetarisiert werden.
In Bezug auf die Einhaltung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) haben acht Verbrauchergruppen Beschwerden bei ihren nationalen Datenschutzbehörden eingereicht und Meta beschuldigt, nicht mit den Vorschriften der DSGVO übereinzustimmen. Diese Gruppen argumentieren, dass Meta keine gültige rechtliche Grundlage für die Datensammlung habe und dass die vom Unternehmen angebotene Wahl nicht zu einer freiwilligen und informierten Zustimmung der Benutzer führen könne.
Es bleibt unklar, ob die Preissenkung des Abonnements ausreichen wird, um diese Datenschutzbedenken zu adressieren. Während die Datenschutzrechtsgruppe NOYB den Preis kritisiert hat, da er nicht im Verhältnis zum Wert steht, den Meta aus der Verfolgung der EU-Benutzer zieht, haben andere Gruppen strukturelle Bedenken hinsichtlich der Umsetzung des Abonnements geäußert.
Als Dachverband von 45 Verbraucherorganisationen fordert BEUC beispielsweise, dass Meta den Verbrauchern mehr Zeit gibt, um ihre Entscheidung zu treffen, und transparenter darüber ist, welche Daten unter der kostenpflichtigen Option gesammelt werden. Die Diskussion um die Datenschutzpraktiken von Meta und die angemessene Verarbeitung von Benutzerdaten wird voraussichtlich weitergehen.
Schlagwörter: Meta-Anwalt Tim Lamb + BEUC + Instagram
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