Die Texas Education Agency (TEA) hat angekündigt, ein neues KI-basiertes Bewertungssystem einzuführen, das teilweise menschliche Prüfer in Texas ersetzen soll. Das System wird erstmals an Schülern getestet, die diese Woche ihre staatlichen Prüfungen ablegen. Dabei wird eine automatisierte Bewertungs-Engine eingesetzt, die natürliche Sprachverarbeitung verwendet, um offene Fragen in den State of Texas Assessments of Academic Readiness (STAAR) Prüfungen zu bewerten.
Die TEA rechnet damit, dass das neue System jährliche Einsparungen von 15-20 Millionen Dollar ermöglichen wird, indem es die Anzahl temporärer menschlicher Bewerter reduziert. Statt der benötigten 6.000 Bewerter im Jahr 2023 plant die Agentur für dieses Jahr die Einstellung von weniger als 2.000 Bewertern. Im vergangenen Jahr wurden die STAAR-Prüfungen, die das Verständnis des Kernlehrplans von Schülern der dritten bis achten Klasse testen, überarbeitet und enthalten nun bis zu siebenmal so viele offene Fragen wie zuvor.
Jose Rios, der Direktor für Schülerbewertung der TEA, betonte, dass die Agentur bestrebt sei, so viele konstruierte offene Antworten wie möglich beizubehalten. Allerdings erfordern diese Antworten eine erhebliche Zeitspanne für die Bewertung. Das neue Bewertungssystem wurde mit 3.000 Prüfungsantworten trainiert, die bereits von menschlichen Bewertern in zwei Runden bewertet wurden. Zusätzlich wurden einige Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass ein Viertel aller computergestützten Ergebnisse von menschlichen Bewertern erneut überprüft wird, sowie Antworten, die das KI-System verwirren könnten, einschließlich Slang oder nicht-englischer Antworten.
Obwohl die TEA zuversichtlich ist, dass die Implementierung von KI zu erheblichen Kosteneinsparungen führen wird, sind einige Pädagogen skeptisch gegenüber dieser Entwicklung. Als das automatisierte Bewertungssystem im Dezember 2023 begrenzt eingeführt wurde, stellte Lori Rapp, Superintendentin des Lewisville Independent School District, eine signifikante Zunahme von konstruierten Antworten mit einer Nullwertung fest. Rapp äußerte Bedenken darüber, ob das Problem bei den Testfragen oder beim neuen automatisierten Bewertungssystem liegt.
KI-basierte Essay-Bewertungs-Engines sind keine Neuheit. Laut einem Bericht von Motherboard aus dem Jahr 2019 wurden sie bereits in mindestens 21 Bundesstaaten in unterschiedlichem Umfang eingesetzt. Die TEA betont jedoch, dass ihr neues Bewertungssystem ein eigenständiges System ist, das sich grundlegend von KI unterscheidet. KI bezieht sich auf einen Computer, der fortschrittliche Lernalgorithmen verwendet, um sich anzupassen und sich im Wesentlichen selbst beizubringen. Es ist nicht überraschend, dass eine klare Grenze zwischen diesen beiden Systemen gezogen wird, da viele Lehrer online verzweifeln, wie generative KI-Dienste zum Schummeln bei Aufgaben und Hausaufgaben genutzt werden. Für die Schüler, die von diesem neuen Bewertungssystem bewertet werden, könnte es herausfordernd sein zu akzeptieren, dass hier unterschiedliche Regeln für verschiedene Personen gelten.
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