Apple plant angeblich, sich von Goldman Sachs zu trennen, dem bisherigen Partner, der die Apple Card verwaltet hat. Laut dem Wall Street Journal haben die beiden Unternehmen eine Einigung erzielt, um den Vertrag in etwa einem Jahr zu beenden.
Die Apple Card wurde im Frühjahr 2019 eingeführt und ist eng mit dem Apple-Ökosystem verbunden. Sie kann sofort nach dem digitalen Abschluss auf iPhone, iPad, Apple Watch und Mac verwendet werden. Allerdings ist es bisher nicht gelungen, das Angebot international auszuweiten. Zudem gab es wiederholt Bedenken hinsichtlich der Rentabilität und erhebliche Probleme im Bereich des Kundenservice seitens Goldman Sachs.
Es wird angenommen, dass der Vorschlag zur Beendigung der Partnerschaft von Apple stammt. Durch die lange Vertragslaufzeit konnte Apple bisher einen größeren Einfluss auf die Betreuung der Apple Card ausüben. Neben der Kreditkarte ist auch der Apple Card Savings Account, ein hochverzinsliches Sparkonto, das Apple in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs für Apple-Card-Kunden eingeführt hat, von der Vertragsbeendigung betroffen.
Es ist noch unklar, welchen Partner Apple zukünftig wählen wird. Es gab Spekulationen über Verhandlungen mit American Express, wobei ein Vorteil darin besteht, dass der Kreditkartenaussteller zugleich eine Bank ist. Bisher nutzt Apple das Zahlungssystem von Mastercard, aber wie bei Visa ist ein externer Bankpartner immer erforderlich, da Apple noch keine eigene Banklizenz besitzt.
Es gibt bereits seit einiger Zeit Anzeichen für das Ende der Zusammenarbeit mit Goldman Sachs. Ende 2022 gab die Großbank bekannt, dass sie im Endkundengeschäft Milliardenverluste verzeichnet, obwohl sie eigentlich ein Wachstum anstrebt. Zu Beginn des Jahres 2023 äußerte die Bank den Wunsch, den Vertrag mit Apple zu kündigen. Apple sah jedoch keinen Grund dafür, da der Hersteller von iPhones von der Apple Card profitierte. Zu dieser Zeit war der Unmut über die Servicequalität noch nicht so erheblich, dass Apple Änderungen vornehmen wollte.
Es scheint, dass sich die Haltung gegenüber Goldman Sachs in Cupertino nun jedoch geändert hat. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass die Bank keine Bemühungen unternommen hat, Apple bei der Internationalisierung der Apple Card zu unterstützen. Ursprünglich war geplant, die Kreditkarte zumindest in das Vereinigte Königreich zu bringen, wo Goldman Sachs bereits ein Endkundengeschäft aufgebaut hatte. Dies wurde jedoch nicht umgesetzt. Es scheint, dass Goldman Sachs versucht hat, den Apple-Deal an American Express weiterzugeben, jedoch vorerst erfolglos.
Laut dem Wall Street Journal könnte Synchrony Financial, der größte Anbieter von Co-Branding-Kreditkarten für US-Einzelhändler, ein alternativer potenzieller Partner sein. Goldman Sachs hat bereits andere Partnerschaften im Bereich Kreditkarten beendet, darunter eine mit General Motors. Es wird auch behauptet, dass es zu Unstimmigkeiten gekommen ist, da Apple von Goldman Sachs eine höhere Kundenorientierung gefordert hat, einschließlich der Absicht, keine Gebühren zu erheben, wie beispielsweise keine Grundgebühr oder zusätzliche Kosten für verspätete Zahlungen.
Schlagwörter: Trennung Apple und Goldman Sachs + Neue Partner American Express und Synchrony Financial + Kundenfreundlichkeit und Gebühren
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