Der E-Sport erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Besonders in Asien hat er bereits eine große Fangemeinde gewonnen. Bei den Asienspielen in Hangzhou, China, feierte der elektronische Sport kürzlich seine Premiere und das mit großem Erfolg. Die Zuschauer strömten in Scharen herbei, um die virtuellen Wettkämpfe in den sieben verschiedenen Disziplinen zu verfolgen. Die extra für diese Veranstaltung errichtete Arena war bis auf den letzten Platz gefüllt. Offensichtlich sind virtuelle Schüsse auf Spieler genauso aufregend wie echte Schüsse.
Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie der E-Sport immer mehr an Popularität gewinnt. Laut Statista haben im Jahr 2022 bereits über 500 Millionen Menschen weltweit Videospielwettbewerbe verfolgt. Und nein, das sind nicht nur die Mütter, die ihre Kinder anfeuern. Die Hälfte dieser Zuschauer sind echte Fans. Ja, es gibt tatsächlich Menschen da draußen, die ihre Zeit damit verbringen, anderen dabei zuzusehen, wie sie digitale Monster bekämpfen oder virtuelle Fußbälle ins Tor schießen.
Und die Preisgelder sind auch nicht zu verachten. Manche Turniere schütten zweistellige Millionenbeträge aus. Da lohnt es sich doch wirklich, den Controller in die Hand zu nehmen und ein paar Stunden am Tag zu üben. Vielleicht kann man dann ja auch mal so viel Geld verdienen wie Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo. Oder zumindest so viel wie ein durchschnittlicher Bundesliga-Verein in einer Saison.
Apropos Bundesliga, die deutschen Fußballvereine sollten langsam aufpassen, dass ihnen der E-Sport nicht den Rang abläuft. Laut den Marktforschern von Inkwood Research könnte der Umsatz im E-Sport bis zum Jahr 2030 auf satte 6,8 Milliarden Dollar steigen. Das ist das Fünffache des Vorjahres! Da können die Bundesliga und die englische Premier League nur neidisch werden. Obwohl, die Premier League hat ja immerhin auch 6,8 Milliarden Dollar eingenommen. Da können sich die E-Sportler ruhig eine Scheibe von abschneiden.
Und auch die Sportverbände haben das Potenzial des E-Sports längst erkannt. Bei den Asienspielen 2018 in Indonesien wurden E-Sports noch als Demonstrationsveranstaltung präsentiert. Aber dieses Jahr waren sie offiziell dabei. Sogar das Olympische Komitee ist auf den Zug aufgesprungen. Zwar mit einigen Einschränkungen, aber immerhin. Bei der Olympischen E-Sports-Woche in Singapur wurden neun E-Sports-Disziplinen vertreten. Allerdings wurden keine virtuellen Schüsse auf Spieler abgegeben. Man muss ja auch auf den olympischen Geist achten.
Nun, es bleibt abzuwarten, wie sich der E-Sport weiterentwickelt. Vielleicht werden wir in ein paar Jahren unsere Lieblingsfußballvereine nicht mehr auf dem Rasen, sondern auf dem Bildschirm anfeuern. Wer weiß, vielleicht wird es dann auch eine E-Sport-Weltmeisterschaft geben. Und wer weiß, vielleicht gewinnt dann Deutschland endlich mal einen Titel.
Schlagwörter: ESports + Asienspiele + Wachstum
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