Graphit, das schwarze Gold der Batterieproduktion – China verschärft Exportbeschränkungen

Es ist eine bittere Wahrheit: Europa hat zwar in den letzten Jahren Tempo in der Produktion von Batterien aufgenommen, ist aber immer noch von bestimmten Rohstoffen abhängig. Und diese Abhängigkeit entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Handelsfaktor, der auch politisch ausgenutzt wird. Aktuell hat China die Exportbeschränkungen für Graphit verschärft – ein Schlag ins Gesicht der europäischen Batteriehersteller.

Ab sofort sind spezielle Ausfuhrgenehmigungen erforderlich für drei besonders sensible Varianten dieses Minerals, wie das Handelsministerium und der Zoll in Peking bekannt gaben. Die chinesischen Behörden erklärten diese Aktion mit dem Ziel der nationalen Sicherheit und wiesen darauf hin, dass Exportkontrollen für Graphit weltweit üblich sind. Na toll, als ob wir nicht schon genug Probleme hätten.

Im Gegensatz dazu hat China die Exportkontrollen für fünf weniger sensible Graphitarten, die beispielsweise in der Stahlindustrie verwendet werden, aufgehoben. Das ist ja wie ein Schlag ins Gesicht mit einem Samthandschuh.

Sowohl chinesische als auch westliche Beobachter vermuten, dass Pekings Entscheidung eine Reaktion auf US-Sanktionen im Technologiesektor ist. Die führenden Volkswirtschaften der Welt behindern sich bereits seit einiger Zeit gegenseitig mit Sanktionen und begründen dies oft mit nationaler Sicherheit. Ach, diese Politiker und ihre Spielchen. Als ob sie nicht schon genug Probleme hätten.

Kürzlich hat die Regierung der Vereinigten Staaten die Ausfuhr von Mikrochips für den Bereich Künstliche Intelligenz strenger reguliert. Dieser Bereich hat eine strategische Bedeutung und China strebt danach, in diesem Bereich aufzuholen. Da kann man nur sagen: Hopp China, hopp!

Im Juli hatte die chinesische Regierung bereits den Export von Gallium und Germanium beschränkt, zwei Rohstoffen, die für Elektroautos und Mikrochips von Bedeutung sind. China, du spielst aber auch wirklich gerne mit unseren Nerven.

China verfügt über eine Vielzahl wichtiger Rohstoffe und ist einer der größten Graphitproduzenten weltweit. Aufgrund seiner hohen Leitfähigkeit spielt schwarzer Kohlenstoff eine entscheidende Rolle in der Elektromobilität, insbesondere in der Automobilindustrie, wo er in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt wird. Auch die Gießerei- und Stahlindustrie nutzen Graphit. Na, das kann ja was werden.

Die europäischen Batteriehersteller dürften sich nun die Haare raufen. Schon jetzt kämpfen sie mit Engpässen bei der Beschaffung von Rohstoffen. Und jetzt das! China, du machst es uns aber auch wirklich nicht leicht.

Es wird höchste Zeit, dass Europa seine Abhängigkeit von bestimmten Rohstoffen reduziert und eigene Quellen erschließt. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Wettbewerb um den besten Ersatz für Graphit? Vielleicht können wir ja doch noch etwas Positives aus dieser Situation ziehen.

Bis dahin bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als auf China zu hoffen, dass sie ihre Exportbeschränkungen wieder lockern. Oder vielleicht sollten wir einfach alle aufhören, Elektroautos zu fahren und wieder Pferdekutschen benutzen? Spaß beiseite, das wäre wohl keine gute Lösung.

Es bleibt spannend, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Europa wird auf jeden Fall seine Hausaufgaben machen müssen, um unabhängiger von bestimmten Rohstoffen zu werden. Bis dahin müssen wir wohl mit den Launen der Politik und den Exportbeschränkungen leben. Oh, Freude.

Schlagwörter: Batterieproduktion + Abhängigkeit von Rohstoffen + Graphitausfuhrbeschränkungen

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  • 20. Oktober 2023