Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der personalisierten Krebstherapie: Wenn Maschinen zu Onkologen werden
Die Behandlung von Krebs ist eine komplexe Angelegenheit. Es müssen viele Entscheidungen getroffen werden, und je mehr wir über die Biologie von Tumoren verstehen, desto vielfältiger werden die Behandlungsmöglichkeiten. Um eine individuell angepasste Therapie für Patient:innen anbieten zu können, müssen verschiedene Daten ausgewertet und interpretiert werden. Und wer macht das? Na klar, Künstliche Intelligenz!
Ein Team von schlauen Köpfen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin hat kürzlich untersucht, ob Künstliche Intelligenz, wie zum Beispiel ChatGPT, bei der personalisierten Krebstherapie helfen kann. Das Projekt gehört zu einer Reihe von Initiativen an der Charité, bei denen die Möglichkeiten von KI für die Patientenversorgung analysiert werden.
Wenn der Körper bestimmte Gen-Mutationen nicht selbst reparieren kann, kann das zu unkontrolliertem Zellwachstum führen, was letztendlich zur Bildung eines Tumors führt. Die Präzisionsonkologie nutzt dieses Wissen, um gezielt überaktive Onkogene mit spezifischen Arzneimitteln zu deaktivieren. Dafür wird eine genetische Analyse des Tumorgewebes durchgeführt, um die geeigneten Gen-Mutationen für die Behandlung zu finden. Ärztinnen und Ärzte geben dann individuelle Therapieempfehlungen ab. Das klingt komplex, oder? Deshalb gibt es an der Charité ein molekulares Tumorboard (MTB) aus Expert:innen der Pathologie, Molekularpathologie, Onkologie, Humangenetik und Bioinformatik, die gemeinsam die vielversprechendsten Therapieansätze identifizieren.
Jetzt kommt die KI ins Spiel! Dr. Damian Rieke, ein Arzt an der Charité, Prof. Dr. Ulf Leser und Xing David Wang von der Humboldt-Universität zu Berlin sowie Dr. Manuela Benary, eine Bioinformatikerin an der Charité, haben sich gefragt, ob Künstliche Intelligenz bei der Entscheidungsfindung in der Therapie unterstützen kann. In einer aktuellen Veröffentlichung im Fachmagazin JAMA Network Open haben sie die Potenziale und Einschränkungen von ChatGPT und anderen KI-Modellen untersucht. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Die KI-Modelle konnten personalisierte Therapieoptionen erkennen, allerdings waren sie nicht so gut wie menschliche Expertinnen und Experten. Aber hey, immerhin haben sie es versucht!
Für das Experiment wurden zehn fiktive Tumorprofile erstellt und ein Facharzt sowie vier KI-Modelle wurden beauftragt, eine individualisierte Behandlungsoption zu identifizieren. Die Ergebnisse wurden den Mitgliedern des Tumorboards zur Begutachtung vorgelegt, ohne dass sie wussten, ob die Empfehlungen von einem Menschen oder einer Maschine stammten. Es stellte sich heraus, dass die KI-Modelle überraschend gute Therapieoptionen identifizierten, aber eben nicht so gut wie die menschlichen Expert:innen. Dennoch sind die verbesserten KI-Modelle ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft.
Natürlich gibt es auch Herausforderungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der realen Patientenversorgung. Datenschutz und Reproduzierbarkeit sind wichtige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen. Dr. Damian Rieke bleibt dennoch optimistisch und glaubt, dass KI in der Medizin eine immer größere Rolle spielen wird. Die Charité ist ebenfalls auf dem KI-Trip und forscht nicht nur in der Krebstherapie, sondern auch in anderen Bereichen wie der Pflege oder der Vorhersage von Schlaganfällen.
Alles in allem zeigt die Studie also, dass Künstliche Intelligenz durchaus hilfreich sein kann, aber immer noch von menschlichen Expertinnen und Experten überwacht werden sollte. Denn am Ende des Tages sind es immer noch wir Menschen, die die Entscheidungen treffen. Also weiterhin Daumen hoch für die Forschung an der Charité und möge die KI-Kraft mit uns sein!
Schlagwörter: Künstliche Intelligenz KI in der Krebstherapie + Large Language Models in der medizinischen Forschung + Einsatzmöglichkeiten von KI in der Patientenversorgung
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