Die örtliche Polizei hat entschieden, dass Ring nicht mehr öffentlich um Aufnahmen von Türklingeln bitten darf. Das Unternehmen, das zur Amazon-Gruppe gehört, wird sein Tool „Request for Assistance“ in dieser Woche einstellen und die meisten Videoanfragen der Polizei erfordern einen Durchsuchungsbefehl. Klingt nach einem vernünftigen Schritt, oder? Nun, es könnte tatsächlich zu weniger Transparenz führen, wenn es um die Anforderung von Clips geht. Die Polizei kann immer noch Clips von Ring anfordern, wenn sie sie als „Notfälle“ betrachtet. Das bedeutet, dass sie im Notfall immer noch Aufnahmen ohne Durchsuchungsbefehl erhalten kann. Na toll, da fühlt man sich ja gleich sicherer!
Aber das ist noch nicht alles. Google wird auch ohne Durchsuchungsbefehl Aufnahmen von Nest-Geräten an die Polizei weitergeben. Da fragt man sich doch, wo die Privatsphäre bleibt. Ring war schon immer umstritten, weil es mit Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet hat, um Sicherheitsaufnahmen von Benutzern zu bekommen. Aber jetzt haben sie ihre Richtlinie geändert und verlangen von der Polizei, Clips öffentlich von Benutzern in einem bestimmten Gebiet anzufordern. Das ist doch mal ein Fortschritt, oder?
Nicht so schnell, sagt Matthew Guariglia von der Electronic Frontier Foundation. Er hofft, dass Ring nun endlich aufhört, Plattformen für zwanglose Polizeianfragen nach Aufnahmen zu bieten. Denn sowohl die Behörden als auch Ring haben Schwierigkeiten zu bestimmen, was als Notfall gilt und somit die Freigabe von Aufnahmen ohne Durchsuchungsbefehl oder Zustimmung des Benutzers rechtfertigt. Da fühlt man sich ja gleich noch besser aufgehoben.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: Ring führt neue Funktionen in seiner Nachbarn-App ein. Unter anderem gibt es jetzt eine Kategorie namens „Ring Moments“, in der Benutzer über Verbrechen und Sicherheit hinaus mehr Inhalte teilen können. Außerdem wird ein „Best of Ring“-Feed eingeführt, der wie eine erweiterte Version von TikTok wirkt. Man kann also eine sorgfältig ausgewählte Sammlung von Ring-Videos durchscrollen. Na, wenn das mal nicht unterhaltsam ist!
Es ist jedoch immer noch unklar, wie Amazon diese Videos auswählt. Benutzer haben zwar die Möglichkeit, sich abzumelden, aber es erinnert mich ein bisschen an die Ring Nation TV-Show, die von Menschenrechtsgruppen gefordert wurde, dass Amazon sie einstellt. Na, mal sehen, wie das weitergeht.
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