Microsofts Informationspolitik stand lange Zeit im Widerspruch zu ihrem eigenen Motto “Information at your fingertips”. Obwohl das Unternehmen Technologien entwickelte, die den Zugang zu Informationen erleichtern sollten, war Microsoft nur zögerlich bereit, Details über seine Produkte preiszugeben. Die Konfrontation mit der aufkommenden Konkurrenz der Open-Source-Software hat jedoch zu einem positiven Wandel geführt.
Um die Anfänge von Microsofts Informationspolitik zu verstehen, werfen wir einen Blick auf das PC-Betriebssystem DOS. DOS war der Grundpfeiler für Microsofts Erfolgsgeschichte und ermöglichte eine vielfältige Software-Welt aus Entwicklungsumgebungen, Anwendungssoftware und Systemerweiterungen. Die Entwickler profitierten von direktem Zugriff auf die Hardware und konnten dadurch ihre Programme effizient gestalten. DOS-Funktionen, die weder von Microsoft noch von IBM dokumentiert waren, spielten ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein Beispiel dafür ist das INDOS-Flag, das Programmen ermöglichte, den Zustand von DOS zu überprüfen und so optimal mit dem Betriebssystem interagieren zu können.
Allerdings gab es zu dieser Zeit Mängel in der offiziellen Dokumentation und einige Informationen waren schwer zugänglich. Um diese Lücke zu füllen, haben zahlreiche Autoren wie Peter Norton und Andrew Schulman wichtige Bücher veröffentlicht, die den Entwicklern dabei halfen, ihre Arbeit effektiver zu gestalten. Interessanterweise wurde Norton’s Buch “Programmer’s Guide to the IBM PC” von Microsoft Press, dem hauseigenen Verlag des Unternehmens, herausgegeben. Schulmans Werk “Undocumented DOS” wurde hingegen bei Addison-Wesley veröffentlicht und von Microsoft nicht besonders gerne gesehen.
Steve Ballmer, damaliger CEO von Microsoft, erkannte die Bedeutung von offeneren Informationen und trieb die Verbesserung der Dokumentation voran. Er war der treibende Motor hinter dieser Bewegung und verfolgte das Ziel, die Informationspolitik des Unternehmens zu überdenken. Dies war ein wichtiger Schritt für Microsoft, um sich den Herausforderungen der Open-Source-Software zu stellen.
In den folgenden Jahren hat Microsoft seine Informationspolitik weiter verbessert und ist offener geworden. Das Unternehmen veröffentlicht umfangreiche Dokumentationen, stellt Entwicklern APIs und SDKs zur Verfügung und beteiligt sich aktiv an Open-Source-Projekten. Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, das Vertrauen der Entwicklergemeinschaft zurückzugewinnen und den Erfolg von Microsoft weiter voranzutreiben.
Es ist interessant zu beobachten, wie Microsofts frühes Motto “Information at your fingertips” im Laufe der Zeit immer mehr zur Realität geworden ist. Durch die Anerkennung der Bedeutung von offenen Informationen und die Bereitstellung von Ressourcen für Entwickler hat Microsoft einen wichtigen Schritt gemacht, um den Zugang zu Informationen zu erleichtern und die Entwicklung von Software zu fördern. Dieser positive Wandel wurde von der Konfrontation mit der Open-Source-Software angestoßen und hat Microsoft zu einem Vorreiter in der Branche gemacht.
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